Konzernchef Carlos Ghosn hatte es ja versprochen: "Wir setzen voll auf E-Mobilität." Also ist der Pivo 3 ernst zu nehmen, und ein von der Studie abgeleitetes Serienmodell soll "in naher Zukunft" vorfahren.

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Aus dem "Concept PX-MiEV II" wird im Herbst 2012 Mitsubishis nächster Outlander. Anfang 2013 folgt die Plug-in-Hybrid-Version.

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Die Studie FCV-R zielt in die nahe Zukunft: Bis 2015 bringt Toyota ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Fahrzeug.

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In Japan heißt er Aqua. Aqua naturale quasi. Anderswo wird der Öko-Streber auf den Namen Prius c hören. Damit wächst die Prius-Familie, wie von Toyota angekündigt, auch nach unten, ins 4-Meter-Kleinwagensegment. Kenndaten: 75-PS-Benziner, 45 kW-Elektromotor, CVT-Getriebe, elektrisch kurzstreckentauglich, auf der Langstrecke ein echtes Dreiliter-Auto. Nach Europa wird der Wagen so nicht kommen - allerdings mit identer Technik als Yaris Hybrid, erhältlich ab Juni 2012.

Da wird's dann auch nicht mehr lang hin sein zu einem Auto, das als FT-EV III gezeigt wird. Wer sich darunter nix vorstellen kann: Ganz einfach, hier handelt es sich um ein Elektroauto auf iQ-Basis, und Achtung: extrem seriennah, startet Ende 2012 in Europa, mit Lithium-Ionen-Batterie und avisierten 105 km Reichweite.

In dieselbe Kerbe, die elektrische also, schlägt auch Nissan - generell, wie man weiß; sowie speziell - mit einem Fahrzeug, das so futuristisch wirkt, dass keiner auf die Idee käme, es sei ernst gemeint: Pivo 3. Dennoch wird betont, dies sei "kein reines Showcar", eine wie auch immer gestaltete Serienversion sei "in naher Zukunft" zu erwarten. Das Ding steht 1.) im Mittelpunkt des Nissan-Salonauftritts und zeigt 2.), wie ein "Elektrofahrzeug für die Stadt und den täglichen Pendelverkehr" aussehen könnte. Nämlich keine drei Meter lang, Platz für drei (Fahrer in der Mitte) - wobei wohl eher weniger an Fullsize-Amis gedacht sein wird.

Parkplatzsuche dürfte mit diesem radnabenmotorisierten Fahrzeug, das wirkt wie ein ausgewachsener, geschlossener, konsequent weitergedachter Renault Twizzy, keine große Sache sein, der Pivo 3 rangiert und wendet fast am Fleck. Über die Reichweite ist bisher nichts durchgesickert.

Und um der Welt zu demonstrieren, dass Strom vor allem Japanisch spricht, haben auch Honda, Mitsubishi und Suzuki relativ seriennahe (Plug-in-)Hybridmodelle aufgefahren. AC-X: Plug-in-Hybridfahrzeug "der nächsten Generation", sagt Honda - die Studie wird allerdings bereits als Insight-Erbe gehandelt, dessen Marktstart in etwa zwei Jahren denkbar wäre.

Mitsubishi probt mit dem Concept PX-MiEV II ebenfalls den Plug-in-Hybrid-Einstieg: mit 147-PS-Otto und zwei E-Motoren (je 60 kW), Li-Ion-Batterie, E-Reichweite bis 50 km. Sehr konkreter Hinweis auf den nächsten Outlander - nach Österreich kommt der 4,66 m lange Crossover im Herbst 2012, Plug-in-Hybrid ist total ernst gemeint, folgt schon Anfang 2013.

Und auch Suzuki setzt auf alternative Antriebstechnik, die Studie Swift EV Hybrid mit Range Extender deutet darauf hin. Noch, sagt Suzuki, befinde man sich in der Testphase, die Serienfertigung in "absehbarer Zukunft" sei aber so was von beschlossen. Den reichweiteunterstützenden Eingriff übernimmt diesfalls ein 660-cm³-Benziner - rein elektrisch müssten sich 20 bis 30 km ausgehen. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/02.12.2011)