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Es werden noch viele Elektroautos in Brand geraten. Das Neue hat immer Kinderkrankheiten.

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Erregung ist ein gutes Geschäftsmodell. Zuerst die Erregung darüber, dass Toyota mit dem Prius so erfolgreich ist am US-Markt, dann die Erregung darüber, dass mehrere Kunden wegen angeblicher Fehlfunktionen verunfallt wären. Zuerst die Erregung über Renaults Elektroauto-Offensive, dann die Aufregung darüber, man hätte ob der Begeisterung für die neue Technologie das Geschäft mit herkömmlichen Fahrzeugen vernachlässigt. Zuerst die Erregung darüber, dass das Elektroauto kommt, dann die Erregung darüber, dass es tatsächlich passieren kann, dass ein Elektroauto abbrennt, wie unlängst in den USA passiert: Ein oder mehrere Wochen nach einem Crashtest hat ein Chevrolet Volt als Spätfolge beschädigter Batterien Feuer gefangen.

Wie einem eigenen physikalischen Gesetz folgend, folgt auch jeder Begeisterung für ein neues Thema die Verdammung oder zumindest Vermiesung des Fortschritts. Und das ist auch ganz logisch, völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Gegenbewegung.

Erstens: Das Neue hat immer Kinderkrankheiten. Daran kann sich der, der das Neue ablehnt, immer festklammern. Gleichzeitig bedeutet das Neue nicht immer eine Verbesserung der Situation für alle. Das heißt, viele Personen und Institutionen haben nicht unbedingt das Interesse, das Neue freudig willkommen zu heißen, was immer das konkret sein mag.

Es werden also noch viele Elektroautos in Brand geraten, aber man bedenke, dass trotz über hundertjähriger Geschichte Benziner und Diesel auch immer wieder Feuer fangen. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/09.12.2011)