Wien - Auf dem Weg in Richtung eines neues Medikaments gegen akutes Lungenversagen: Der internationale Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat als weltweiter exklusiver Lizenznehmer einer vom Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron entwickelten potenziellen Wirksubstanz eine Klinische Studie der Phase-II an Patienten in Intensivstationen einer Reihe von klinischen Zentren in den USA und Kanada gestartet. Dies teilte Apeiron - als Co-Gründer des Unternehmens fungierte der Chef des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien, Josef Penninger - in einer Aussendung mit.

Komplikation bei Schwerstkranken

Das akute Lungenversagen (Acute Lung Injury, ALI) ist eine schwere Erkrankung, die vor allem als Komplikation bei Schwerstkranken auftritt - nach Sepsis, Aspiration von Mageninhalt, Trauma, postoperative Komplikationen, akuter Pankreatitis oder Lungenentzündung. Derzeit gibt es keine ursächlich wirkenden medikamentösen Therapien zur Behandlung dieses lebensbedrohlichen Syndroms. Die schwerwiegendste Form von ALI, das akute respiratorische Distress Syndrom (ARDS), weist eine Mortalitätsrate von 20 bis 40 Prozent auf. Penninger und sein Team kamen auf die Idee, biotechnologisch hergestelltes menschliches Angiotensin Converting Enzyme 2 (rhACE2) als mögliches Therapieprinzip zu entwickeln.

Eine mögliche Wirksamkeit ergab sich aus Arbeiten an Tiermodellen. Weiters wurde in einer Phase I-Studie an gesunden Probanden die Verträglichkeit der Testsubstanz sowie deren pharmakologisches Profil untersucht. Man erwartet sich Informationen zur Dosierung sowie erste Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit bei Patienten. (APA)