Istanbul - Die türkische Regierung will den Familien der Opfern eines irrtümlichen Luftangriffs auf vermeintliche kurdische Rebellen Entschädigungen zahlen. Das solle das Leid der Angehörigen mildern, zitierten türkische Medien am Dienstag den Vizeregierungschef Bülent Arinc. Eine offizielle Entschuldigung könne es erst nach Abschluss der Untersuchungen geben.

Bei dem Luftschlag auf der türkischen Seite der Grenze zum Irak waren in der vergangenen Woche 35 Zivilisten getötet worden. Die Getöteten waren Schmuggler, die Dieselkraftstoff und Zigaretten mit Hilfe von Maultieren über die Grenze transportiert haben sollen. Geheimdienstinformationen des türkischen Militärs, wonach es sich um eine Gruppe der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK handelte, stellten sich nach dem Angriff als falsch heraus.

Die Region an der Grenze zum Irak ist ein Brennpunkt im Konflikt zwischen der türkischen Armee und der PKK. Deren Kämpfer sind in den vergangenen Jahren immer wieder aus dem Nordirak in die Türkei eingedrungen. (APA)