Dakar - In der senegalesischen Hauptstadt Dakar ist es in der Nacht auf Samstag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Auslöser war der Entscheid des Verfassungsgerichts, Präsident Abdoulaye Wade zu gestatten, Ende Februar für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Für Verärgerung sorgte zudem, dass dem Weltmusik-Star Youssou N'Dour nicht erlaubt wurde, für die Präsidentschaftswahl zu kandidieren. N'Dour sagte im Fernsehsender France 3, der Entscheid des Verfassungsgerichts werde zu neuen "Spannungen" führen. Wade werde mit seinem "Gewaltstreich" nicht durchkommen.

"Der Entscheid, mich nicht mitmachen zu lassen, hatte nichts mit dem Gesetz zu tun. Es war ein politischer Entscheid, und wir werden mit einem politischen Entscheid antworten", sagte N'Dour ohne Details zu nennen. "Wir werden niemals zulassen, dass Abdoulaye Wade an der Wahl teilnimmt."

Das Gericht erklärte, der international bekannte Sänger habe nicht die nötigen 10.000 gültigen Unterschriften von Unterstützern erhalten, sondern nur 8.900 gültige Unterschriften vorgelegt. Der Sänger selbst hatte von fast 13.000 Unterschriften gesprochen.

Präsident Wade forderte ein Ende der Proteste. Die Menschen gingen aus einer Laune heraus auf die Straße, die Demonstrationen führten zu nichts, sagte er im Staatsfernsehen. Seinen Gegnern warf er vor, nur "fadenscheinige" Argumente gegen seine Kandidatur vorzubringen. (APA)