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Foto: REUTERS/Rebecca Cook

Viele technische Maßnahmen, die zur Verbrauchssenkung dienen, erhöhen den Energieverbrauch bei der Herstellung. So ist es notwendig, Karosserieblech vor dem Pressen zu erhitzen, wenn es höchste Festigkeit erreichen soll, um damit höhere Crashsicherheit bei geringerem Gewicht zu erzielen. Es gibt viele Beispiele, etwa die Verwendung von mehr Aluminium, Magnesium oder gar Kohlenstofffaser, die den Energieverbrauch in die Höhe treiben. So stellt sich die Frage, ob die Anstrengungen zur Gewichtsreduktion überhaupt sinnvoll sind, ob sich der Gewichtsvorteil am Ende tatsächlich durch geringeren Verbrauch hereinfahren lässt.

Eine neue Dimension erhält die Effizienzdebatte durch die Zunahme von elektrischen Komponenten im Auto, sei es ein Hybridantrieb oder gar das reine Elektroauto. Dabei stellen die Batterien das zentrale Fragezeichen dar. Sicher ist: Die Herstellung von Batterien ist energieaufwendig - wie sehr, hängt von der Technologie ab. Und hier stehen wir gerade erst am Anfang einer Entwicklung.

Deshalb aber das Streben nach sparsameren Automobilen einzustellen, wäre wohl auch keine zielführende Reaktion, solange man der Meinung ist, dass Automobile grundsätzlich sinnvoll sind. 2004 hatte der damalige VW-Chef Bernd Pischetsrieder etwa die Sinnhaftigkeit von Hybridantrieben mit Hinweis auf hohen Energieverbrauch bei deren Herstellung angezweifelt. Heute würde sich kein VW-Manager mehr zu dieser Aussage hinreißen lassen, weil man die Technik inzwischen selbst beherrscht. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, Automobil, 3.2.2012)