Das nur wenige hundert Mikrometer große Exemplar stammt aus Opuwa im Nordwesten Namibias. Die Forscher glauben, dass es sich bei den entdeckten schwammartigen Lebewesen um die ersten Formen tierischen Lebens handelt.

Foto: University of St Andrews

Johannesburg - Bisher datierte man die in der Fachwelt allgemein anerkannten ältesten tierischen Lebewesen auf ein Alter von 600 bis 650 Millionen Jahre. Ausgrabungen in Namibia haben nun schwammartige Fossilien zutage gefördert, die bedeutend älter sind. Das international zusammengesetzte Wissenschafter-Team geht davon aus, dass die winzigen Kreaturen, die den Namen Otavia antiqua erhielten, die allerersten mehrzelligen Tiere (Metazoa) auf der Erde waren.

In einem jetzt im "South African Journal of Science" veröffentlichten Beitrag führt das aus zehn Forschern bestehende Team aus, dass die Fossilien, die im Etosha Nationalpark und anderen Orten in Namibia in Felsen gefunden wurden, bis zu 760 Millionen Jahre alt seien.

Früher als gedacht

Das bedeute, dass Tiere bereits 100 oder 150 Millionen Jahre früher auftauchten als bislang angenommen. Die staubkorngroßen und zur Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe mit Löchern versehenen "Schwämme" sind somit unsere ältesten Vorfahren, erklärte Mitautor Tony Prave, ein Geologe von der St.-Andrews-Universität in Schottland.

Der Fund der uralten Fossilien passt Prave zufolge mit den von Genetikern anhand von "molekularen Uhren" aufgestellten Hypothesen zusammen - eine Methode zur Bestimmung des Alters einer Art durch Vergleich ihrer DNA-Varianten mit der anderer Arten. (APA, red)