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Der Mercedes unter den Sternen.

Foto: Reuters/KAI PFAFFENBACH

Ach ja, die deutsche Wertarbeit – wo wären wir, wenn wir die nicht hätten! In "News" (6/2012) berichtete der Gastrokritiker des Blattes von einer neuen Pizzeria (die er an einer Stelle seines Artikels mit dem Synonym "Fladenrestaurant" bezeichnet: Wahrlich auch ein Wort, das der einen oder anderen Anmerkung würdig wäre!) im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Und siehe da: Er war von der Qualität der Pizzen durchaus angetan, was er nicht zuletzt auf die Backvorrichtung des Fladenlokals zurückführte: "Gebacken werden die belegten Teigfladen in einem 'Woodstone'-Ofen, dem Mercedes unter dem Pizzaofen".

Ob der Woodstone-Ofen einen Stern hat, ist mir nicht bekannt, aber selbst wenn er keinen hätte, wüsste man, was gemeint ist: Wir haben es mit einem dicken Lob für den guten, alten Woodstone zu tun, und noch dazu einem Lob, das sich in vielerlei Richtungen weiterspinnen ließe. Ist nicht Knorr der Mercedes unter den Suppenwürfeln? Neuburger der Mercedes unter den Leberkäsen? Die Mortadella der Mercedes unter den Würsten (wenn Sie mich fragen: die Salami ist in dieser Kategorie definitiv der BMW)? Und was man gar erst im Internet an Mercedessen aufstöbert: Den Mercedes unter den Pelletöfen, den Mercedes unter den Kinderwagen, den Mercedes unter den Laufbändern, den Mercedes unter den Sportboten usf. usf. Hiermit mache ich aber auch schon Schluss mit der Durchdringung dieser vierrädrigen Redewendung und gebe das Wort an die verehrte Leserschaft weiter, auf dass sie ihre Assoziationen der Allgemeinheit mitteilen mögen. Bin schon gespannt auf den Mercedes unter den Postings!