Der Mikrochip ist kaum größer als ein herkömmlicher USB-Stick.

Foto: MicroCHIPS, Inc., Massachusetts

Washington - Die Fortschritte der Computertechnologie machen auch vor der Verabreichung von Medikamenten nicht halt. Geht es nach der US-Firma MicroChips, die sich auf die Entwicklung von implantierbaren Kleinstgeräten spezialisiert hat, dann waren Injektionen oder das Pillenschlucken gestern. Bei der größten Wissenschaftskonferenz AAAS stellten die Firma und Mediziner am Mittwoch die Zukunft vor.

Sie berichteten vom ersten Test eines implantierten Medikamentenspenders, der Testpersonen über 100 Tage erfolgreich mit der nötigen Arznei versorgte. Konkret waren an der Pilotstudie sieben Frauen zwischen 65 und 70 beteiligt, die unter Osteoporose leiden. Normalerweise muss solchen Patientinnen das Mittel Teriparatid täglich injiziert werden. Doch in dem Fall wurde es per Fernsteuerung vom implantierten Gerät abgegeben, wie die Forscher auch aktuell im Fachblatt Science Translational Medicine berichten.

Die Experten der Firma hoffen auf baldige Zulassung ihrer Entwicklung und einen breiten Einsatz bei allen möglichen chronischen Erkrankungen. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 16.02.2012)