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 Charles Anthony 1957  in Leoncavallos "Pagliacci"

Foto: The Metropolitan Opera/AP

New York  - Er hat an der New Yorker Metropolitan Opera alle Rekorde gebrochen: 2.928 Mal stand der Tenor Charles Anthony auf der deren Bühne, gemeinsam mit Größen wie Maria Callas, Marian Anderson und Leontyne Price. Am Mittwoch verstarb er im Alter von 82 Jahren in Tampa, Florida, infolge eines Nierenleidens, bestätigte ein Met-Sprecher der "New York Times".  Der Sohn italienischer Einwanderer wurde 1929 als Calogero Antonio Caruso in New Orleans geboren. Zu Beginn seiner Opernkarriere wurde ihm ein Namenswechsel nahegelegt: Caruso war bereits vom berühmtesten Operntenor seiner Zeit, Enrico Caruso, belegt.

Als Charles Anthony feierte er 1954 in Mussorgskys "Boris Godunov" in der Rolle des Schwachsinnigen seine Met-Premiere und wurde bereits damals vom Kritiker der "New York Times" in höchsten Tönen gelobt. Parts wie die des David in Wagners "Meistersinger" oder des Don Ottavio in Mozarts "Don Giovanni" folgten.  Obwohl Anthony als Rodolfo in Puccinis "La Boheme" und als Nemorino in Donizettis "Der Liebestrank" auch größere Auftritte hatte, bestach er vor allem in kleineren Rollen wie der des Haushofmeisters im "Rosenkavalier", den er 159 Mal verkörperte. In 57 Spielzeiten verkörperte er insgesamt 111 Rollen in 69 Opern, darunter allein drei verschiedene in Puccinis "Turandot". Als Kaiser gab er im Jänner 2010 seine Abschiedsvorstellung. (APA)