Wien - Der Korruptions-U-Ausschuss wird auf die Befragung des früheren Telekom-Managers Gernot Schieszler, der sich der Justiz als Kronzeuge anbietet, vorerst verzichten. Das berichtete der FPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Walter Rosenkranz, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Justiz habe die Abgeordneten gebeten, von einer Befragung vorerst Abstand zu nehmen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Rosenkranz hält eine Befragung Schieszlers auch nicht für unbedingt notwendig, denn dem Ausschuss liege Schieszlers Aussage vor den Behörden vor.

Rosenkranz für Hausdurchsuchung bei Telekom

Der FPÖ-Fraktionsführer sah in seiner ersten Bilanz die Arbeit des U-Ausschusses gut vorankommen. Er meinte, dass das Thema Geldflüsse von der Telekom Austria zum BZÖ weitgehend geklärt sei. Nun gehe diese Untersuchung in Richtung ÖVP und SPÖ. Rosenkranz bekräftigte seine Kritik daran, dass 200.000 E-Mails zum Korruptionssumpf aus der Telekom beim Magazin "News" gelandet sind, nicht aber bei den ermittelnden Behörden und beim U-Ausschuss. Er forderte erneut eine Hausdurchsuchung bei der Telekom Austria.

Der Abgeordnete plädierte dafür, zuerst die Telekom-Affäre abzuschließen und erst dann das nächste große Thema, die Buwog-Privatisierung, aufzurollen. Rosenkranz rechnet damit, dass das bis zum Sommer der Fall sein wird.

Dass sich die Aufarbeitung aller sieben Untersuchungsthemen bis zur nächsten Nationalratswahl im Herbst 2013 nicht ausgeht, glaubt Rosenkranz nicht. Es gebe mit der Telekom und der Buwog zwar zwei sehr komplexe Themen, die restlichen Punkte (Inserate, Staatsbürgerschaftskäufe etc.) seien aber bei weitem nicht so kompliziert. (APA)