Kairo - Als stärkste politische Kraft Ägyptens haben die Muslimbrüder am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die vom Militär eingesetzte Übergangsregierung erhoben. Das amtierende Kabinett unter Premierminister Kamal al-Ganzouri sei offenkundig bestrebt, der künftigen demokratischen Regierung "noch mehr Krisen" zu hinterlassen, hieß es in einer Erklärung der "Partei der Freiheit und Gerechtigkeit", des politischen Arms der Muslimbruderschaft, der über die absolute Mehrheit im Parlament verfügt. Gefordert wird die unverzügliche Abberufung des Kabinetts und die Bildung einer "Regierung der nationalen Verständigung".

Die wachsenden wirtschaftlichen und Sicherheitsprobleme des Landes seien der Beweis für das Scheitrern der bisherigen Regierungspolitik, erklärten die Muslimbrüder, die sich an den jüngsten Massenprotesten gegen den Militärrat unter Vorsitz von Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi nicht beteiligt hatten. Der Militärrat will bis Ende Juni an der Macht bleiben. (APA)