Ich wäre ja für ein ordentliches Mittagessen gewesen. Und eigentlich wär sich's auch gut ausgegangen. Wir wollten doch nur noch am selben Abend bei Carme Ruscalleda in Sant Pol de Mar gehen in ihr kleines Dreisternebahnhofswirtshaus auf gut ein Dutzend Gänge. Und am Abend danach ins angeblich zweitbeste Restaurant der Welt, El Celler de Can Roca, auf, je nach Zählweise, ein bis zwei Dutzend Gänge, mindestens. Da wär sich doch auch im Alkimia ein großes Menü ausgegangen.

Doch Frau Schell (von der wieder die prächtigen Bilder stammen) und Herr Grabenweger und Herr Hlavicka waren ihrer Kapazitäten nicht ganz sicher. Zudem kennen Sie, vergötterte Userin und geschätzter User, das große Menü von Jordi Vila ja dank Grabenwegers Bericht schon - wenngleich jenes vor eineinhalb Jahren. Und der Mann kocht noch immer an seinem zweiten Stern, wenn ich da nichts übersehen habe. Egal - also: das Businessmenü. Und das große hol ich mir schon noch mal. Und zwar genau hier. Das Businessmenü gibt es übrigens für 37,80, das - leider auch noch nachzuholende - Traditionsmenü für 65 und das Alkimia-Menü für 84 Euro.

Den Propeller kennen Sie schon von Herrn Grabenweger: Die Küche grüßt mit einem Shot Olivenöl und Tomatenwasser, bedacht mit Chorizo.

Foto: Katharina Schell

Ungemein cremiger Sepia. Gibt man ungern zum Kosten ab. Höchstens, wenn im Tausch dafür ein Sardinenwahnsinn wartet.

Foto: Katharina Schell

Diese Sardinen (auf Erdäpfelsalat, hieß es) waren schlicht "ein Wahnsinn", sagte Frau Schell. Kann ich nach der Kostgabel nur bestätigen.

Foto: Katharina Schell

Artischockentempura - gab es tatsächlich ein paar Jahrzehnte, in denen ich diese Distel verweigerte? Kann. Nicht. Sein.

Foto: Katharina Schell

Noch so ein Markenzeichen von Alkimia, scheint mir: Das Besteck liegt schräg. Vielleicht deshalb kein zweiter Stern, was weiß man.

Foto: Katharina Schell

Canelon mit Huhn. Bin ja nicht so der Freund des Federviehs, aber dieses hatte definitiv unglaublich Kraft.

Foto: Katharina Schell

Kann mir jemand sagen, warum ich den Petersfisch genommen hab? Entrecote. Malzige Sauce. Wow.

Foto: Katharina Schell

Wobei das Fischlein natürlich auch kein grober Fehler war, aber gegen das Rind halt klarer Platz zwei.

Foto: Katharina Schell

Klingt nur ein bisschen banal: Vanille (aber hallo), Schoko, Marille auf Nusskrokant.

Foto: Katharina Schell

Da hätten wir noch ein paar Berliner mit Ingwer und Himbeer.

Foto: Katharina Schell

Erdnusspralinen, sehr chic marmoriert, und für die Nuss kämpft sich Aficionado Fidler auch durch die Schoko.

Foto: Katharina Schell

Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, kam so das Kürbis-Orangen-Eis daher - und erwies sich als mindestens so gut wie schön. (Fotos: Katharina Schell, Protokoll: Harald Fidler, derStandard.at, 20.3.2012)

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Foto: Katharina Schell