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Zwinglis und Zwängler unter uns.

Foto: AP/Chris Pizzello

An wen oder was denken Sie, wenn Sie den Namen "Zwingli" hören? Höchstwahrscheinlich an diesen Herrn da: "Ulrich Zwingli (auch Huldreych Zwingli, Huldrych Zwingli oder Huldreich Zwingli; * 1. Januar 1484 in Wildhaus; † 11. Oktober 1531 in Kappel am Albis) war ein Zürcher Reformator. Aus der Zürcher Reformation und der Genfer Reformation ging die reformierte Kirche hervor." (Wikipedia). Es gibt aber noch viele andere Zwinglis, wie ich mich vor kurzem bei einem Wirtshausbesuch in Bregenz überzeugen konnte. Dort ließ ich mir nämlich von meinen Freunden den Charakter einer Vorarlberger Person beschreiben, die in den letzten Jahren viel durch die Medien gegangen ist, und es wurde mir gesagt, dass es sich bei dieser Person um einen richtigen "Zwingli" handle. Einen was, wie bitte, fragte ich, und man erläuterte mir Unwissendem sogleich: Nun ja, ein Zwängler halt, worauf es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dass sich in meinem Mutterlande der Zwingli als ein neues Synonym für einen zwangsneurotischen Charakter eingebürgert hat. Ist das nicht ganz allerliebst?

Ich würde diese westösterreichische Zwingli-Wahrnehmung gerne zum Anlass nehmen, die p.t. Leserschaft zur Reflexion über andere Bezeichnungen für Zwängler zu zwingen. Womöglich gehört ja der germanische Korinthenkacker hierher, vielleicht auch der vorarlbergische Tüpfleschisser, der Wiener I-Tipferl-Reiter und ähnliche Zwinglis mehr. Ich bitte um jede Menge zwangloser Postings!