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Brunello Cucinelli ist der Namensgeber der in der Nähe von Perugia ansässigen Kaschmirmarke.

 

Foto: Reuters/Bianchi

Der Hersteller von kunterbunter Kaschmirkleidung, Brunello Cucinelli, hat den Börsengang in Mailand beantragt. Das Listing soll Anfang Mai erfolgen.

Es handelt sich um den dritten Börsengang eines italienischen Luxusunternehmens innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Nach den wesentlich umsatzstärkeren Luxuskonzernen Prada und Ferragamo, die im vergangenen Sommer in Hongkong bzw. in Mailand ihr IPO starteten, wagt sich nun das auf Kaschmirkleidung spezialisierte Unternehmen aus Perugia auf den Finanzmarkt.

Neue Cucinelli-Boutique demnächst im Wiener Zentrum

"Es handelt sich um ein Standard-IPO, das sowohl durch eine Kapitalerhöhung wie auch durch die Verringerung meines Anteils bei Cucinelli (rund 95 %) erfolgt", sagte der 59-jährige Unternehmensgründer Brunello zum STANDARD.

Zweifellos will Cucinelli mit dem Erlös die geplante Expansion finanzieren. "Der Total-Look soll erweitert, das Vertriebsnetz ausgebaut werden." Innerhalb der letzten drei Jahre hat der Kaschmir-Verarbeiter die Anzahl der Monobrand-Stores auf 59 erhöht.Eine neue Cucinelli-Boutique soll demnächst im Wiener Zentrum eröffnet werden. Die genaue Lage gab der Chef nicht bekannt. "Jedenfalls liegt die neue Boutique in bester Lage und hat eine Fläche von 180 qm", war alles, was zu erfahren war.

Erfolg durch Farbe

Insgesamt wird Cucinelli in 1000 Multimarken-Geschäften vertrieben. Der Umsatz 2011 wird auf 241 Mio. Euro, 18 % mehr als im Vorjahr, geschätzt. Mit der jüngsten Geschäftsentwicklung zählt Cucinelli zu den Vorzeigeunternehmen der italienischen Luxusbranche. Das nahe von Perugia, in Solomeo gelegene Luxusunternehmen läuft derzeit auf Hochtouren.

Ähnlich wie Benetton hat das in den Siebzigern gegründete Unternehmen seinen Erfolg der Farbe zu verdanken. Der auch für das Design verantwortliche Unternehmensgründer Brunello Cucinelli war es leid, Kaschmirpullis nur in den traditionellen Farben Weiß, Grau und Schwarz zu sehen. Mit seinen kunterbunten Pullis aus der edlen Wolle hatte er großen Erfolg. Und das bis heute. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.2.2012)