Die mexikanische Journalistin und Autorin Anabel Hernández, die für ihre investigative Berichterstattung über Korruption und Machtmissbrauch in der mexikanischen Politik bekannt ist, wurde in diesem Jahr vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) mit dem jährlich verliehenen Pressefreiheitspreis Goldene Feder der Freiheit ausgezeichnet.

Hernández arbeitete unter anderem für die überregionalen Tageszeitungen Reforma, Milenio, El Universal sowie deren investigative Beilage La Revista (heute emeequis) und schreibt heute Beiträge für die Online-Nachrichtenseite Reporte Indigo. Ihr neuestes Buch, Los Señores del Narco (Die Herren des Drogenbusiness, 2010) handelt von den Verstrickungen zwischen dem organisierten Verbrechen und hochrangigen Behörden, von Regierungsvertretern bis hin zu Polizei, Militär und Wirtschaftsbossen. Seit der Veröffentlichung des Buches erhielt sie zahlreiche Morddrohungen.

Das WAN-IFRA-Board begründete seine Entscheidung über die Vergabe des Preises bei einem Treffen in Dubai so: "Mexiko hat sich für Journalisten zu einem der gefährlichsten Länder der Welt entwickelt. Gewalt und Straflosigkeit sind dabei die größten Herausforderungen im Kampf für die Pressefreiheit. Mit dieser Auszeichnung erkennt WAN-IFRA die starke Haltung an, die Hernández unter großem persönlichem Risiko gegenüber den Drogenkartellen unter Beweis gestellt hat. Durch ihre Arbeit hat sie die Entwicklung eines hochqualitativen und uneingeschränkten investigativen Journalismus im Land unterstützt." (red)