Athen - Der Bau der neuen U-Bahn-Linie in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki hält Archäologen auf Trab: Die Experten fanden bisher eine mit Marmorsteinen gepflasterte Straße aus dem dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, mehr als 3.000 Gräber aus der römisch-byzantinischen Antike und tausende Einzelartefakte, darunter auch sechs goldene Kränze, Schmuck und Keramik.

Der ausgegrabene Straßenzug lag in einer Tiefe von etwa sechs Metern unter der heutigen Egnatia, der wichtigsten West-Ost-Verbindung in Nordgriechenland, im Zentrum der Stadt. Rechts und links der mit Marmor gepflasterten Straße stehen die Säulen von Eingängen von Geschäften der damaligen Zeit. Interessant sei, dass damals wie auch heute noch entlang dieser Straße sehr viele Goldschmiede ihre Geschäfte hatten. Wie die Chefin der lokalen Archäologiebehörde, Despoina Makropoulou, der Athener Zeitung "Kathimerini" sagte, handle es sich bei der Ausgrabung der Straße um einen Fund von unschätzbarem Wert.

"Wir haben hier die Geschichte der Stadt in der späten Antike und den Anfängen des Byzantinischen Reiches entdeckt", fasste die Archäologin Eleni Stylianou die Fundserie zusammen. Die Funde sollen der Planung nach in die künftigen U-Bahn-Stationen "Agia Sophia" und "Eleftherios Venizelos" integriert werden und hinter Glas für die Besucher und Reisenden sichtbar sein. Die neue U-Bahn-Linie soll voraussichtlich in zwei Jahren fertig sein. (APA/red)