Wien - Für die am kommenden Mittwoch anstehenden Unternehmenszahlen zum Geschäftsjahr 2011 des Flughafen Wien erwarten Analysten heimischer Bankhäuser ein deutlich abgeschwächtes Ergebnis. Insbesondere hätten Wertberichtigungen im dritten Quartal das Gesamtjahresergebnis belastet, hieß es. Die starke Entwicklung der Passagierzahlen dürfte sich allerdings positiv auf den Umsatz ausgewirkt haben.

Im Vorjahr sind beim Flughafen Wien Sonderabschreibungen von 74 Mio. Euro angefallen, die vor allem im dritten Quartal die Bilanz belastet haben. Es handelte sich überwiegend um Abwertungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen (Flughafen Kosice) sowie auf den Terminalbau Skylink am Flughafen Wien-Schwechat. Unterdessen wurde 2011 mit 21,1 Mio. Passagieren ein neuer Rekord erreicht. Das entsprach einem Plus zum Jahr 2010 von 7,2 Prozent.

Vor diesem Hintergrund erwarten die Experten der Erste Group sowie der Raiffeisen Centrobank (RCB) für das Geschäftsjahr 2011 im Schnitt einen Nettogewinn von 31,6 Mio. Euro nach 75,7 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Der erwartete Gewinnrückgang überrascht aber nicht, da das Unternehmen bereits im November 2011 seinen Gewinnausblick deutlich zurückgenommen hatte.

Auch für das operative Ergebnis (Ebit) wird mit durchschnittlich 79,0 Mio. Euro ein deutlich schwächeres Ergebnis als noch im Vorjahr (102,3 Mio. Euro) gesehen. Beim Umsatz sowie beim Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wird jedoch ein Plus zum Vorjahreszeitraum erwartet.

So prognostizieren die Analysten im Schnitt ein Umsatzplus von knapp neun Prozent auf 579,7 Mio. Euro sowie einen Zuwachs des Ebitda um über 13 Prozent auf 191,3 Mio. Euro. Insbesondere dürfte das vierten Quartal, dank des starken Passagierwachstums, gut gelaufen sein, schreibt Erste-Analystin Martina Valenta.

Nicht überraschen sollte auch die Dividendenpolitik des Unternehmens: Wie im Jänner angekündigt, werde der Dividendenvorschlag des Vorstandes "nicht unter 50 Prozent des Vorjahresniveau liegen", als die Ausschüttung zwei Euro je Aktie betragen hatte. Die Analysten der Erste Group rechnen allerdings nicht mit einer Ausschüttung von über einem Euro. (APA, 19.3.2012)