Wien/Innsbruck - Bei der internationalen Bildungsvergleichsstudie PISA 2009 haben die Bundesländer Vorarlberg und Tirol erstmals eigene Bundesländerauswertungen durchführen lassen. Für die dafür nötige größere Stichprobe wurden jeweils 60.000 Euro an das für die Testdurchführung zuständige Bundesinstitut für Bildungsforschung überwiesen. Die Ergebnisse der 15- bis 16-Jährigen lagen demnach in allen Bereichen (Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften) im Österreich-Schnitt. 2012 werden beide Bundesländer auf Länderauswertungen verzichten.

Der Vorarlberger Schullandesrat Siegi Stemer (ÖVP) begründet dies damit, dass heuer die Erhebungen zu den Bildungsstandards starten. "Da die Ergebnisse der Bildungsstandardtestung genauer sind als die der PISA-Studie und alle Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schulstufe erfassen, macht eine länderspezifische Auswertung keinen Sinn", so Stemers Resümee nach Gesprächen mit dem Bifie und dem Unterrichtsministerium.

Tirol sieht keine Notwendigkeit für Länderauswertung

Bei den Bildungsstandards werden alle Schüler in der vierten Schulstufe (4. Klasse Volksschule) in Mathematik und Deutsch bzw. der achten Schulstufe (4. Klasse Hauptschule/AHS/Neue Mittelschule) in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch getestet. Im ersten Durchgang werden alle rund 80.000 Schüler der achten Schulstufe am 23. Mai 2012 ihre Mathematik-Kompetenzen unter Beweis stellen, bis Dezember 2012 sollen die Ergebnisse vorliegen. Ab sofort werden jedes Jahr im Frühjahr die Kompetenzen aus einem bestimmten Bereich abgefragt.

Auch Tirol kündigt an, keine eigenen Auswertungen mehr im Zuge der PISA-Studie durchzuführen. Im Bundesland habe es keine Besonderheiten beim Abschneiden gegeben, weshalb es nun keine Notwendigkeit für eine Länderauswertung gebe, hieß es aus dem Büro der zuständigen Bildungslandesrätin, Beate Palfrader (ÖVP). (APA, 27.3.2012)