Wien - Bei der Gewerkschaft Vida geht es derzeit turbulent zu. Mitten im Pilotenstreit mit der umstrittenen Kündigung des Tyrolean-Kollektivvertrags tauscht die Dienstleistungsgewerkschaft ihre operative Führung aus. Die gesamte Bundesgeschäftsführung hat sich zurückgezogen. Entsprechende Informationen der APA bestätigte Vida-Chef Rudolf Kaske auf Anfrage Freitagmittag.

Geleitet wurde die Bundesgeschäftsführung bisher vom Eisenbahner Norbert Bacher. Dass er sich zurückzieht, war laut Kaske schon seit einigen Monaten vereinbart. Von den übrigen Mitgliedern der Geschäftsführung am bekanntesten ist Renate Lehner, Vizepräsidentin der AK Wien. Sie wird sich schrittweise in den Ruhestand zurückziehen.

Übergangslösung

Zunächst einmal interimistisch das Kommando in der Vida-Zentrale übernommen hat wieder ein Eisenbahner, Bernd Brandstetter. Ihm zur Seite steht Günter Slezak. Ob die beiden auch künftig die Bundesgeschäftsführung leiten, ist noch nicht endgültig entschieden. Laut Kaske werden die Posten endgültig erst nach einer Ausschreibung vergeben.

Der Wechsel in der Bundesgeschäftsführung kommt in einer recht heiklen Phase für die Vida. Denn laut jüngster Mitgliederstatistik von Anfang der Woche hat die Dienstleistungsgewerkschaft im Vorjahr 4.109 Abgänge verzeichnen müssen, was einen Schwund von 2,7 Prozent entspricht.

Auch dies hat wieder einmal Spekulationen angeheizt, wonach die erst 2006 gebildete Fusionsgewerkschaft mit gut 148.000 Mitgliedern, die so unterschiedliche Gruppen wie Eisenbahner, Piloten und Fußpfleger vereint, selbst geschluckt werden könnte. Sowohl ein Zusammengehen mit der GPA als auch mit der Pro-Ge, also den ehemaligen Metallern, wird immer wieder kolportiert. Kaske betont, dass an solchen Gerüchten nichts dran sei. Die Vida werde ihren eigenständigen Weg fortsetzen. (APA, 20.3.2012)