Graz - Eine seit 2009 von der steirischen Firma BDI avisierte Anlage in Hongkong für die Gewinnung von Biodiesel soll nun endlich realisiert werden. Der Kunde hatte sich bereits vor fast drei Jahren für die Technologie der BDI mit Sitz in Grambach bei Graz entschieden. Durch firmeninterne Umstrukturierungen auf Kundenseite habe sich das Projekt um längere Zeit verzögert, hieß es am Montag vonseiten BDI. Das Projekt von ASB Biodiesel Hong Kong Ltd. sei nun wieder aufgenommen und erweitert worden. Über den Auftragswert wurde Stillschweigen vereinbart.

Ab 2013 in Betrieb

Errichtet werden soll eine Multi-Feedstock BioDiesel-Anlage, die auch die größte, hauptsächlich Fettabscheiderfette nutzende Anlage der Welt sein soll. Die durch die BDI BioEnergy International AG zu bauende Anlage soll nach Fertigstellung rund 100.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr produzieren, voraussichtlich ab 2013. Fettabscheider werden unter anderem in Großküchen, Restaurants und Supermärkten eingesetzt. Sie trennen Fette und Öle vom Abwasser und verhindern, dass fetthaltiges Abwasser ungefiltert in die Kanalisation gelangt. Der Fettanteil liegt dabei aber oft nur bei drei Prozent bis fünf Prozent. Zusätzlich können Altspeiseöl und Tierfett als Rohstoffe in der Anlage in Hongkong genutzt werden. Diese Gewinnungsart gilt als technisch anspruchsvoll, da der Rohstoff naturgemäß einen hohen Verunreinigungsgrad aufweist.

"Unser Kunde löst damit das Entsorgungsproblem vieler kleiner Sammelbetriebe von Fettabscheiderfetten und Altspeiseölen. Zudem trägt er dazu bei, dass diese Abfälle nicht mehr unkontrolliert im südchinesischen Meer entsorgt werden", so BDI-Vertriebschef Edgar Ahn. Der Auftrag sei eine sehr gute Referenz und der Einstieg in den asiatischen Markt. (APA, 2.4.2012)