Innsbruck - Ein Wutfunktionär war VP-Politiker Herwig van Staa, als er 1994 nach seinem Ausschluss aus der Innsbrucker VP-Fraktion die sogenannte Bürgerliste "Für Innsbruck" (FI) gründete. Die Strategie war erfolgreich, FI stellte seither einen Bürgermeister und zwei Bürgermeisterinnen. Die amtierende, Christine Oppitz-Plörer (43), muss sich am 15. April zwei Gegnerinnen und fünf Gegnern - erstmals in einer Direktwahl - stellen.

Laut Umfragen könnte ihr Christoph Platzgummer (59) am gefährlichsten werden. Der Landesbeamte kandidiert dieses Mal für die richtige VP, 2006 trat er "Für Innsbruck" an, war bis 2009 zweiter Vizebürgermeister. Ob FI oder VP, so genau nimmt man es nicht. Oppitz-Plörer gehört dem VP-Landesvorstand an, auf ihrer Liste steht die VP-Parlamentarierin Karin Hakl (Ex-Telekomsprecherin). Als dritte VP-Fraktion kandidiert der Seniorenbund mit Helmut Kritzinger (83).

Penz mit rassistischen Plakaten

Gespalten sind auch 2012 die Freiheitlichen. Rudi Federspiel (62) will wie 2006 die FP mit seiner Liste Rudi ausbremsen. FP-Kandidat August Penz (50) versucht mit rassistischen Plakaten aufzufallen.

Die Liberalen wechselten zur VP. Stabil hingegen sind die etblierten Linken. SP-Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter (61) möchte ebenso Bürgermeisterin werden wie Sonja Pitscheider (42) von den Grünen. Beide Fraktionen haben acht Sitze.

Für die KP kandidiert Josef Stingl (52). Erstmals treten die Piraten in Innsbruck an. Bürgermeisterkandidat ist Alexander Ofer (38). 96.861 Menschen sind wahlberechtigt. Wahlbeteiligung 2006: knapp 58 Prozent. (jub, DER STANDARD, 6.4.2012)