Bild nicht mehr verfügbar.

Das rund 60 Meter lange Schiff "Ryou-un Maru" wurde mit zwei Salven beschossen.

Foto: AP/dapd/U.S. Coast Guard/Charly Hengen

Juneau - Mit Geschützfeuer der US-Küstenwache wurde die Reise eines japanischen "Geisterschiffs" beendet, das seit der Tsunami-Katastrophe vor einem Jahr herrenlos durch den Pazifik getrieben war. Eine erste Salve setzte am Donnerstag im Golf von Alaska die rund 60 Meter lange "Ryou-un Maru" in Brand. Wasser drang in das Schiff ein und es bekam Schlagseite.

Zwei Stunden später feuerte ein Schiff der Küstenwache eine zweite Salve auf den Trawler, um es endgültig zu versenken. Kip Wadlow, Sprecher der Küstenwache, sagte dem US-Sender MSNBC, dass das führerlos treibende Schiff den Schiffsverkehr in dem Gebiet gefährdet hätte.

Unklarheit über Treibstoff an Bord

Ob und wie viel Diesel noch in den Tanks des Geisterschiffs war, ist nicht bekannt. Die Behörden waren aber zu dem Schluss gekommen, dass ein Versenken des unbeleuchtet treibenden Schiffs für den Schiffsverkehr und die Umwelt die kleinere Gefahr darstellte.

Eine kanadische Schiffsbesatzung hatte zuvor die Bergungsrechte der "Ryou-un Maru" für sich reklamiert. Die US-Küstenwache hatte ihr Zeit gegeben, das Geisterschiff in Schlepp zu nehmen. Aus kanadischen Schifffahrtskreisen verlautete, dass dies dem 20 Meter langen Fischerboot "Bernice C" nicht gelungen sei. Erst danach wurde der Feuerbefehl erteilt.

Die "Ryou-un Maru" hätte auf der Insel Hokkaido verschrottet werden sollen, war aber von der Riesenwelle nach dem Erdbeben ohne Fracht ins Meer gerissen worden. Im März 2011 waren von dem Tsunami entlang der japanischen Küste etwa fünf Millionen Tonnen Trümmer in den Ozean gespült worden. (APA/Reuters, 6.4.2012)