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Hacker haben nach eigenen Angaben aus Protest gegen Pläne für eine verschärfte Überwachung des Internets den Online-Auftritt des britischen Innenministeriums zeitweise lahmgelegt. Die Hacker-Gruppe Anonymous erklärte am Samstag über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter, der Angriff sei eine Reaktion auf die Vorschläge der Regierung für eine "drakonische Überwachung" des Netzes. Mit der Aktion habe man außerdem gegen ein Abkommen zum Austausch mutmaßlicher Straftäter zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich demonstrieren wollen, hieß es.

"Online-Protest" gegen Ministerium

Die Seite konnte am Samstagabend für einige Stunden teilweise nicht aufgerufen werden, funktionierte am Sonntag aber wieder problemlos. In einem Tweet warnten Hacker der Gruppe Anonymous, dass die Seite von nun an jeden Samstag lahmgelegt werden könnte. Ein Sprecher des Innenministeriums in London sagte, es würden Berichte über einen "Online-Protest" gegen das Ministerium geprüft. Das Ministerium habe alle Vorkehrungen getroffen.

Großbritannien wird zu China

Die britische Regierung war zuvor wegen Plänen für eine strenge Überwachung des Internets unter Beschuss geraten. Die Geheimdienste des Landes sollen im Kampf gegen Terrorismus und schwere Kriminalität unter anderem in Echtzeit den Email-Verkehr, Kurznachrichten und Besuche von Internetseiten überwachen dürfen. Der Leiter der Organisation Big Brother Watch Campaign, Nick Pickles, hatte gewarnt, damit werde Großbritannien die gleichen Überwachungsmechanismen einführen wie China und der Iran. (APA, 08.04.2012)