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Ex-KGB-Chef Leonid Tibilow, Wahlsieger.

Foto: Ignat Kozlov/AP/dapd

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Der ehemalige Menschenrechtsbeauftragte David Sanakojew unterlag.

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Zchinawali - Der frühere örtliche KGB-Chef Leonid Tibilow hat die Präsidentenwahl in der von Georgien abtrünnigen Region Südossetien gewonnen. In der Stichwahl vom Sonntag setzte sich Tibilow gegen den früheren Menschenrechtsbeauftragten beim südossetischen Präsidenten, David Sanakojew, durch, wie die Wahlkommission am Montag mitteilte. Tibilow kam demnach auf 54 Prozent der Stimmen, Sanakojew auf knapp 43 Prozent.

"Leonid Tibilow ist zum Präsidenten der Republik Südossetien gewählt worden", erklärte die Präsidentin der Wahlkommission, Bella Plijewa, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Sanakojew wurde mit den Worten zitiert, er erkenne den Wahlsieg Tibilows an und gratuliere ihm zum Sieg. Die Wahlbeteiligung lag bei 71 Prozent.

Bereits in der ersten Runde Ende März war der 60-jährige Tibilow vor dem 35-jährigen Sanakojew auf den ersten Platz gekommen. Um die Nachfolge von Eduard Kokojty hatten sich damals insgesamt vier Kandidaten beworben.

Bereits im November hatte es in Südossetien eine Präsidentschaftswahl gegeben. Dabei setzte sich in der Stichwahl überraschend die frühere Bildungsministerin Alla Dschiojewa gegen Kokojtys vom Kreml unterstützten Kandidaten, Katastrophenschutzminister Anatoli Bibilow, durch. Das Oberste Gericht erklärte das Wahlergebnis aber für ungültig und setzte Neuwahlen an. Als sich Dschiojewa im Februar zur Präsidentin ausrufen wollte, ging die Polizei nach Angaben ihrer Anhänger gewaltsam gegen sie vor. Diesmal gab es laut Wahlkommission keine größeren Probleme.

Der künftige Präsident Südossetiens wird international kaum als Staatsoberhaupt wahrgenommen werden. Seit dem Krieg zwischen Tiflis und Moskau um die Region im Jahr 2008 wird deren Unabhängigkeit nur von Russland und wenigen anderen Staaten in Lateinamerika und der Pazifikregion anerkannt. (APA, 09.04.2012)