Mistelbach - Der Streit um die Wahl eines schwulen Katholiken in den Pfarrgemeinderat der Weinviertler Gemeinde Stützenhofen ist auch nach dem Machtwort aus Wien nicht beigelegt. Pfarrer Gerhard Swierzek will den Wiener Erzbischof Christoph Schönborn bitten, auf diese Pfarre verzichten zu dürfen - seine beiden weiteren Pfarren will  weiter betreuen, wie er der APA sagte.

Es mache ihn traurig, dass es in der Causa bis heute für ihn als zuständigen Pfarrer noch keine persönliche Begegnung mit Schönborn gegeben habe, sagte Swierzek. Er hoffe auf ein Gespräch nach der Auslandsreise des Kardinals. Er könne nicht in einer Pfarre tätig sein, deren Mitglieder recht haben wollen. Er habe ein priesterliches Gewissen und achte göttliches und kirchliches Recht, sagte der Pfarrer zum vieldiskutierten Thema Homosexualität unter Verweis auf Aussagen von Papst Johannes Paul II. 2003 und den großen katholischen Katechismus.

Es gehe keineswegs um Intoleranz gegenüber dem 26-Jährigen, der etwa jahrelang im Chor mitgesungen habe. Aber in Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein. Vielmehr sei es Aufgabe des Priesters, einen Sünder zur Umkehr zu bewegen. Swierzek erklärte, er sei ein "berufener" Priester, und zeigte sich überzeugt, dass das Volk ehrliche Priester wolle. (APA/red, derStandard.at, 9.4.2012)