Die Wii U ist kleiner als die aktuellen Modelle der PS3 und Xbox 360.

Foto: Nintendo

Der Kühlkopf ist im Vergleich zur Wii gewachsen.

Foto: Nintendo
Foto: Nintendo

Das Chipdesign ist ausschlaggebend für den kleinen Formfaktor der Konsole.

Foto: Nintendo
Foto: Nintendo

Nintendos neue Spielkonsole Wii U wird erst am 30. November in den heimischen Regalen stehen, doch Konzernchef Satoru Iwata hat nun Vorab einen genaueren Einblick in die Hardware gegeben. Die Besonderheiten des Systems stecken im Aufbau und sollen die Konsole besonders effizient arbeiten lassen.

Konvergenz

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Ingenieure auf Multi-Chip-Module setzen. Dabei handelt es sich um eine ähnliche Architektur wie bei einem Single-Chip-Design bei dem der Hauptprozessor und der Grafikprozessor zu einer Komponente verschmolzen werden. Der Vorteil des Konzepts ist, dass die Kommunikation zwischen den Komponenten beschleunigt wird und es zu deutlichen Einsparungen bei der Produktion kommt. 

Die Konzentrierung der Recheneinheiten erhöht zudem die Energieeffizienz und macht die Kühlung der Konsole einfacher. Dadurch ist es den Designern gelungen, die Wii U kleiner als die aktuellen Modelle der PS3 und Xbox 360 zu gestalten. Der Dreikern-Prozessor wird von IBM geliefert, der Grafikprozessor stammt von AMD.

Alterungstests

Im Vergleich zu Wii produziert die Wii U dennoch dreimal mehr Hitze. Deshalb wurde das Kühlsystem sichtbar vergrößert. Um Ausfälle wie speziell bei den ersten Chargen der Xbox 360 zu vermeiden, wurden Alterungstest durchgeführt (mittlerweile ein Standard bei Elektronikprodukten) und das Design weiter optimiert.

Um die Abwärtskompitabilität zu Wii-Inhalten zu gewährleisten, wurden nicht einfach die Hardware-Komponenten der Wii in die Wii U eingebettet. Nintendo drückt sich hier etwas unklar aus, aber wie Fachleute interpretieren, könnte es sich beim Dreikern-Prozessor von IBM anstatt eines Power 7-Prozessors um eine direkte Weiterentwicklung des Wii-Prozessors handeln. Daraus würde resultieren, dass die Architekten auf eine vergleichsweise unausgewogene Kombination aus stärkerer GPU und schwächerer CPU setzen. Eine besondere Stärke des Grafikchips ist die Integration von schnellem und 32 MB großen eDRAM. Weiters greift die Wii U auf 2 GB Arbeitsspeicher zurück.   

Effizienz im Fokus

Wenngleich viele Fragen offen bleiben, scheint Nintendo in erster Linie ein Augenmerk auf ein besonders effizientes Hardwaredesign gelegt haben, um einerseits Zuverlässigkeit zu garantieren und anderseits die Produktionskosten niedrig zu halten. Die Wii U mit 8 GB Speicher wird hierzulande ab 299 Euro erhältlich sein und dürfte von Anfang an gewinnbringend sein.

Was die Konsole leisten kann, werden künftige Tests zeigen. Entwicklern zufolge dürfte die tatsächliche grafische Leistung nicht weit über jener der Xbox 360 und PS3 liegen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass die Prozessoren der Wii U neben dem Bildsignal für den Fernseher auch das Bild auf dem Gamepad ausgeben muss. (zw, derStandard.at, 11.10.2012)