Wien/Gibraltar - Der börsenotierte austro-britische Sportwettenanbieter bwin.party ist in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 im Rahmen der Erwartungen geblieben. Für das Gesamtjahr 2012 rechnet der Konzern mit einer bereinigten Ebitda-Marge von 19,5 bis 20,5 Prozent. Die erwarteten Synergieeffekte aus der Fusion - bwin.party entstand ja aus dem Zusammenschluss der Wiener bwin mit der britischen PartyGaming - werden für heuer nach wie vor mit 65 Mio. Euro beziffert.

Im Sportwettenbereich sind die Margen nach einem Ausschlag nach oben im Oktober im November auf ein normales Niveau zurückgekehrt, teilte bwin.party am Donnerstag mit. Im Segment Poker will der Konzern jetzt mehr auf die direkte Akquisition von Spielern setzen, nicht mehr so sehr auf Partnerfirmen. Bei Bingo und Casino ist man im Plan.

Erneut machte sich bwin.party für die Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarktes stark. In Deutschland ist Online-Zocken eigentlich verboten, einzig das Bundesland Schleswig-Holstein hat im Alleingang ein deutlich liberaleres Gesetz implementiert und bereits Lizenzen vergeben. Jetzt, da es in Kiel eine neue Regierungskoalition (SPD, Grüne, SSW) gibt, rudert das nördliche Bundesland aber zurück und will doch dem Glücksspielstaatsvertrag der restlichen 15 Länder beitreten. Erst gestern sprach sich der Innen- und Rechtsausschuss des Landtags dafür aus, das umstrittene Gesetz aufzuheben. Eine Entscheidung könnte schon Ende Jänner fallen. bwin.party warnte heute: Die Neuregelung müsse unbedingt mit EU-Recht vereinbar sein. Juristen halten den Glücksspielstaatsvertrag für EU-rechtlich bedenklich. (APA, 10.1.2013)