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Evo Morales, Präsident von Bolivien, wirbt bei einer Pressekonferenz 2009 in Wien für die Legalisierung des Kauens von Koka-Blättern.

Foto: APA/Techt

La Paz/Wien - Bolivien kann Dank einer Sonderregelung, die seiner Bevölkerung das Kauen von Koka-Blättern weiter erlaubt, der UN-Drogenkonvention wieder beitreten. Das Andenland war 2011 aus der wichtigsten UN-Konvention zum Kampf gegen Rauschgift ausgetreten, um gegen das Verbot des Koka-Kauens ("acullicu") zu protestieren. Seitdem kämpft Präsident Evo Morales für die Legalisierung der jahrhundertealten Tradition. Dass die Blätter auf die internationale Drogenliste gesetzt wurden, bezeichnete der frühere Koka-Bauer als "historischen Fehler".

Die Indianer in Bolivien nehmen die Koka-Pflanze als Heilmittel, gegen Hunger, Müdigkeit und die Höhenkrankheit, zudem gibt es rituelle Verwendungen. Allerdings ist Koka auch der Rohstoff für die Droge Kokain, weshalb die Pflanze international als Droge geächtet ist. Der Neubeitritt Boliviens zur Wiener UN-Konvention von 1961 war möglich, weil weniger als ein Drittel der 183 Mitgliedsstaaten bis zum Ablauf der Frist Widerspruch eingelegt hatten. Nach Angaben von UN-Sprecher Eduardo del Buey legten nur 15 Staaten Einspruch ein, darunter Deutschland, die USA, Frankreich, Italien, die Niederlande, Russland, Japan und Mexiko - nicht jedoch Österreich. (APA, 12.1.2013)