Belgrad/Zagreb - Der serbische Vizepremier Aleksandar Vucic ließ sich mit seinen arabischen Geschäftspartnern vor einer kleinen grünen Rakete fotografieren. Am Montag flog er nach Abu Dhabi, um der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen der Jugoimport SDPR und der Firma Emirates Advanced Research and Technology Holding (EARTH) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zur gemeinsamen Entwicklung des Alas-Raketensystems beizuwohnen. Die Kooperation im Bereich Verteidigung ist nur eine von mehreren Investitionen, die die VAE in Serbien tätigen. Scheich Abdullah bin Zayed und Vucic unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen über strategische Investitionen.

Demnach wollen die VAE auch 200 Millionen Euro in die serbische Landwirtschaft investieren. Der Aufbau von Bewässerungssystemen der Firma Al Dahra (100 Mio. Euro) soll die serbischen Exporte nach der verheerenden Dürre im Vorjahr befördern. 14.000 Hektar Land sollen bewässert werden. Mit weiteren 100 Mio. Euro übernimmt Al Dahra laut Wirtschaftsminister Mladan Dinkic 80 Prozent der Anteile (9000 Hektar Land) der bisher acht staatlich kontrollierten Landwirtschaftsbetriebe. Zusätzlich sind Investitionen in die zu privatisierende Jat Tehnika (Flugzeugindustrie) und der Bau eines Hotels und einer Mikrochip-Firma im Gespräch.

Der Ökonom Vladimir Gligorov vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) sieht die Investitionen als "signifikant" an, vor allem angesichts der Tatsache, dass von anderer Seite in der derzeitigen Krisenzeit nur sehr wenig in die Region investiert wird. Trotzdem handle es sich "nicht um bahnbrechende Geschäftsmöglichkeiten". Denn diese würden Investitionen in die Industrie umfassen, "die nicht aus dem Mittleren Osten kommen werden", so Gligorov. (awö, DER STANDARD, 20.2.2013)