Wer fast ausschließlich Essensfotos teilt, sei anfälliger für Essstörungen, meint eine kanadische Ärztin.

Foto: instagram.com/iwona_w

Wer sein Essen fotografiert und auf Instagram oder in Blogs teilt, ist anfälliger für Essstörungen. Das behauptet eine Ärztin des Kanadischen Netzwerks für Fettsucht. Valerie Taylor, Oberärztin der Psychiatrischen Abteilung der Universität Toronto, meint, dass exzessives Teilen von Essensbildern auf medizinische Probleme hinweist.

Bei jeder Gelegenheit

Die provokanten Aussagen der Psychiaterin sind allerdings mit keiner Studie untermauert, weshalb sie mit Vorsicht zu genießen sind. Gegenüber der Huffington Post behauptet Taylor, dass sie schon Patienten gesehen hätte, die bei jeder Gelegenheit essen müssten und dies in keiner sozialen Interaktion auslassen würden. Es geht ihnen darum, "was sie essen, wann sie gegessen haben und wann sie wieder essen werden", so Taylor. 

Tattoos

Ihrer Meinung nach wäre das Teilen von Bildern in sozialen Netzwerken zwar normal, beschränkt es sich jedoch nur auf Essen, würde dies in vielen Fällen zum Problem werden. "Wir machen Fotos von allem, das uns wichtig ist. Für manche Menschen ist Essen selbst das Zentrum des Geschehens, wohingegen das Rundherum - das Restaurant oder der Ort - völlig im Hintergrund verschwindet". Das beschränke sich nicht nur auf Instagram oder andere soziale Netzwerke: Auch Menschen mit Tattoo-Motiven, die Essen symbolisieren, könnten ein Problem haben.

"Nichts neues"

Taylor ist allerdings nicht die erste, die mit solchen Aussagen für Aufsehen sorgt. TV-Moderator Mehmet Oz hat in seiner Show "Dr. Oz" bereits davor gewarnt, dass "Food Porn" die Gesellschaft fett werden lässt. Gail Simmons von "Food & Wine" meint hingegen, es sei nichts Neues, Essen zu fotografieren. Taylors Aussagen könnten also auf reinen Vermutungen und Spekulationen beziehungsweise ihrer professioneller Voreingenommenheit beruhen. (red, derStandard.at, 12.5.2013)