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"Tiefe Frustration": In vielen Unternehmen werden leere Versprechungen gemacht.

Foto: APA/Wüstneck

Leere Versprechen, nie wahrgemachte Ankündigungen, leckere Broschüren und schaler Büroalltag. Das gibt derzeit eine ganz miese Arbeitgeberreputation bei denen, die wählen können und es auch tun. Lynda Gratton, Managementprofessorin an der London Business School, hat ihre Studenten gefragt, was sie am dringendsten in Unternehmen, in denen sie tätig waren, ändern möchten. Die Professorin fasst die massivsten Kritikpunkte und Änderungswünsche unter "tiefe Frustration" zusammen:

  • Unternehmen tun nicht, was sie sagen - erst werde man mit einem elaborierten Wertekatalog angelockt, kaum sei man in der Firma, sei davon nichts mehr zu bemerken.
  • Mitarbeiter haben keinen Spielraum, alte, überkommene Abläufe und Prozesse zu verändern - von neuem Arbeiten sei wenig zu merken, neue Herangehensweisen an bekannte Problemstellungen werden kaum toleriert.
  • Vorgesetzte werden nicht als verantwortungsbewusst wahrgenommen - von wegen umgedrehter Hierarchie-Pyramide: Es sei für Teams kaum möglich, Vorgesetzte tatsächlich zu erreichen und gemeinsam verantwortlich zu agieren. (Karin Bauer, DER STANDARD, 8./9.6.2013)