Die moderne Version der Camera Lucida ist wesentlich leistungsfähiger.

Foto: Kickstarter
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Zwei ambitionierte Kunstprofessoren, Pablo Garcia und Golan Levin, beleben via Crowdfunding ein uraltes Hilfsmittel für Künstler wieder: Die Camera Lucida.

Moderne Produktion senkt Kosten

Diese dient dazu, mit Hilfe eines Prismas ein vor dem Zeichner liegendes Objekt einzufangen, sodass es beim Hineinblicken in das Prisma praktisch über der Zeichenunterlage liegt. Bis ins 19. Jahrhundert war die Camera Lucida ein beliebtes Hilfsmittel für zahlreiche Künstler. Heute sind nur noch alte Sammlerstücke um mehrere hundert Euro erhältlich.

NeoLucida soll die alte Technik nun wiederbeleben. Garcia und Levin haben eine moderne Variante entwickelt, die zwar nach dem alten Prinzip funktioniert, dank moderner Herstellung aber nur einen Bruchteil kostet. Die meisten Bestandteile sind weitläufig erhältlich, nur ein geringer Teil muss eigens angefertigt werden.

Für die Finanzierung der Produktion wurde eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen. Diese endete kürzlich höchst erfolgreich. 15.000 Dollar wollte man ursprünglich einnehmen, letztlich kamen von rund 11.400 Spendern insgesamt 425.000 Dollar zusammen, womit gleich zwei Herstellungsdurchläufe ausfinanziert sind. Eine NeoLucida schlug mit 40 Dollar zu Buche und kann alternativ auch als Stativ für Kompaktkameras verwendet werden.

Die beiden Erfinder werden nach der Auslieferung, die für den kommenden Dezember angesetzt ist, keine weiteren Zeichenhilfen mehr produzieren. Das Design des Produktes wird jedoch quelloffen zur Verfügung gestellt, so dass Interessierte das Konzept nachbauen und erweitern können. 2014 werden weitere NeoLucidas zudem über Handelspartner kommerziell vertrieben. (red, derStandard.at, 19.06.2013)

(Video: NeoLucida bei Kickstarter)