Kanye West: "Yeezus".

Cover: Universal

KANYE WEST
Yeezus

(Universal)

Als Mos Def sein 2006 erschienenes Album True Magic im popeligen Jewel Case veröffentlichte, hagelte es Häme. Wer solle dafür Geld ablegen, ohne sich verarscht zu fühlen? Heute macht Kanye West dasselbe und wird dafür übern Klee gelobt. Dabei klingt das so vertriebene Album Yeezus über weite Strecken wie Hip-Hop für die Fans von David Guetta. Aber mit dem Mythos des Genies ausgestattet, geht vieles. Da kann der New Yorker denselben Größenwahn und Machismo bemühen wie seine Kollegen von der Straße, ein paar Gospel-Samples - und schon versöhnt sich die Welt mit dem 36-jährigen Akademikerkind. Im Grunde ist Yeezus nur ein weiteres Indiz für den erbärmlichen Zustand des Hip-Hop. Daran ändern zwei, drei süffige Tracks nichts. 

PET SHOP BOYS
Electric

(x2Records)

Die britische Pop-Institution Pet Shop Boys fühlt sich in ihrem zeitlosen Modernismus in der Schnittmenge von Synthie-Pop und Dancefloor königspudelwohl. Neuigkeit ist das keine, weshalb Electric, das das Dutzend in der Diskografie vollmacht, nur eine Fingerübung für die Fans ist. Gelungen zwar, aber am Papier taugt es für keine besondere Euphorie. (flu, Rondo, DER STANDARD, 19.7.2013)