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Spritzige Getränke auf Apfelbasis können den sommerlichen Durst auf angenehme Weise löschen.

Foto: AP/Matthias Rietschel

Äpfel sind ein durchaus erfreuliches Obst, das man sich in multiplen Aggregatszuständen verabreichen kann - frisch, verarbeitet in diverse Speisen und flüssig als Saft oder Obstwein.

Eine besonders schmackhafte Darreichungsform ist Cidre (frz.) oder Cider (engl.), der heuer auffallend oft in Regalen und Getränkekarten gesichtet wurde. Cidre hat etwa vier, fünf Volumenprozent Alkohol, etwas Kohlensäure, schmeckt frisch-spritzig und ist ein Weltenbürger, der hergestellt wird, wo auch immer passende, weil tanninreiche, säuerliche Apfelsorten wachsen.

Most-Variationen

In Österreich kennen wir den Most in Kärnten, Ober- und Niederösterreich aus Äpfeln, einem Apfel-Birnen-Mix oder - hochelegant - auch aus Birnen solo. Bretagne und Normandie in Nordfrankreich sind die Cidre-Hochburgen schlechthin. Tradition hat er weiters in Südengland, aber auch viel mehr Alkohol - bis zu zwölf Prozent. Und an der nordspanischen Atlantikküste, im Baskenland und in Asturien, liebt man Sidra zwar wieder alkoholschwächer, jedoch auch deutlich säuerlicher bis hin zu einem Geschmackston, der uns Hiesige an Hesperidenessig denken lässt.

Aber einmal abgesehen von regionalen Unterschieden und Vorlieben: Spritzige Getränke auf Apfelbasis, die je nach Sorte geschmacklich variieren, können den sommerlichen Durst auf äußerst angenehme Weise löschen. Vor allem, wenn sie nicht mit Zucker versetzt und so zu pappigen Safteln gemacht werden, die außer süß nur noch süß sind.

Lässiger Trinkgenuss

Aus heimischen Gefilden stechen zwei apfelige Getränke ins Auge: "Goldkehlchen Cider" aus frischem steirischem Apfelsaft, nicht aus Konzentrat, dem man außer Kohlensäure nichts zusetzt und dessen "Erfinder" mit Vornamen charmanterweise Eva und Adam heißen.

Völlig anders ist der "Apfelschaumwein vom Axberg" des Brenners Hans Reisetbauer aus Oberösterreich: Most aus Jonagold-Äpfeln wurde rasch vergoren, damit sich die Aromen ja nicht verflüchtigen, um dann wie Champagner eine zweite Gärung in der Flasche zu machen - inklusive eineinhalbjährigem Hefelager.

Seine Dosage bekommt er aus frischem Apfelsaft derselben Sorte, sonst nichts. Die Idee dahinter: Er soll bloß nicht zu süß sein, sondern einfach nur lässig zu trinken. Passt auf beide. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 26.7.2013)