Brüssel/Gibraltar/Madrid - Die EU-Kommission hat viele Beschwerden von Einzelpersonen über verlangsamte Grenzkontrollen Spaniens an der Grenze zu dem zu Großbritannien gehörenden Gibraltar erhalten. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Donnerstag in Brüssel, die Beschwerden würden wie alle anderen behandelt. Die EU-Kommission habe keine Frist, binnen derer eine Überprüfung durchgeführt oder eine Antwort erfolgen müsse.

Nur die geplante EU-Expertenmission an Ort und Stelle könne feststellen, was die Gründe für die verlangsamten Grenzkontrollen seien, betonte der Sprecher. Es gebe keine Hinweise darauf, dass es sich dabei um ein Problem oder um unverhältnismäßige Schritte handle. Für die Mission gebe es immer noch kein Datum. Die Details würden derzeit von den Dienststellen der EU-Kommission geklärt, auch Großbritannien und Spanien müssten noch kontaktiert werden.

Großbritannien sieht in den Kontrollen, die zu stundenlangen Wartezeiten an der Grenze führen, einen Verstoß gegen die EU-Bestimmungen zum freien Personen- und Güterverkehr. Demgegenüber hält Madrid der Regierung von Gibraltar vor, mit der Schaffung eines künstlichen Riffs die Spanier ohne Rücksprache vor vollendete Tatsachen gestellt zu haben. Gibraltar gehört seit rund 300 Jahren zu Großbritannien. Spanien erhebt aber Anspruch auf den Felsvorsprung am Südzipfel der Iberischen Halbinsel. (APA, 22.8.2013)