Flexibilität. Als Zukunftstugend ausgelobt, oft nur einseitig verlangt (von der Firma), oft aber auch nicht gewährt. Beispiel Homeoffice zwecks Vereinbarkeit. Aber selbst wenn - automatisch happy macht es nicht. Es kann ordentlich aufs Familienleben schlagen, wenn "trotz" Heimwerkens am Abend noch das Frühstücksgeschirr rumsteht ("Du warst ja eh zu Hause ..."). Es kann zu Augenverdrehen führen, wenn beim Abendessen noch Telefonate angenommen werden ("... ich hab ja am Nachmittag zwei Stunden Pause gemacht und die Hausübungen kontrolliert, also muss ich jetzt schon ..."). Uff. Und erst am nächsten Tag im Büro: "Du warst ja eh gestern zu Hause." Na klasse.

Hinter vielgepriesener Flexibilität liegt eine Menge Wirklichkeiten. Vor allem, wenn im Homeoffice aus der Anforderung heraus, Vereinbarkeitswünsche seien individuell zu lösen, gearbeitet wird. Das ist oft ein Frauenthema, weil es kein gesellschaftliches ist. Und die Alternativen fehlen. Happy Homeoffice. (Karin Bauer, STANDARD, 31.8./1.9.2013)