Bereits zum 13. Mal wurde der Emporis Skyscraper Award vergeben. Der Architekturpreis für Wolkenkratzer zeichnet die besten Hochhäuser weltweit aus

Mit der Verleihung des Emporis Skyscraper Awards an die Absolute World Towers geht der Preis bereits zum zweiten Mal nach Kanada. Zuletzt hatte 2001 das One Wall Centre in Vancouver gewonnen. Überraschenderweise sind die USA als Wiege der Hochhaus-Architektur dieses Jahr nicht vertreten. Stattdessen demonstrieren internationale Metropolen wie Moskau, Istanbul und Guangzhou mit einer beeindruckenden Vielfalt einzigartiger Gebäude ihren Anspruch auf ein eigenes Kapitel in der Geschichte herausragender Wolkenkratzer-Architektur.

1. Platz: Absolute World Towers, Mississauga (Kanada)

Die Absolute World Towers 1 & 2 sind Teil des Absolute City Centre-Komplexes, einem aus fünf Wohngebäuden bestehenden Ensembles in der Innenstadt von Mississauga. Die zwei Türme erhielten aufgrund ihrer geschwungenen Form, die keine Etage identisch erscheinen lässt, den Beinamen "Marilyn Monroe".

  • Architekten: MAD, Ltd.; Burka Architects
  • Gebäudehöhe: 158-176 Meter
  • Etagen: 50-56
Foto: Edvard Mahnic

2. Platz: Al Bahr Towers, Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)

Die Al Bahr Towers verfügen über eine dynamische, transluzente Fassade, die durch Fotovoltaikanlagen angetrieben wird und auf Sonnenlicht reagiert. Sie soll die innere Wärmeenergie der Sonneneinstrahlung um rund 50 Prozent reduzieren. Die bewegliche Fassade der zwei Wolkenkratzer wird aus je 2.000 regenschirmartigen Komponenten gebildet, die sich öffnen und schließen lassen.

  • Architekten: Aedas Architects; Diar Consult
  • Gebäudehöhe: 145 Meter
  • Etagen: 29
Foto: AEDAS

3. Platz: Burj Qatar, Doha (Katar)

Auf den dritten Platz lobte die Expertenjury den Burj Qatar, einen 238 Meter hohen Wolkenkratzer in Doha. Das Gebäude überzeugte durch seine außergewöhnliche Fassadengestaltung: Die metallene Gitterfassade, deren Design – wie bei den Al Bahr Towers – den traditionellen Mashrabiya-Fenstern entlehnt ist und zum Sonnenschutz beitragen soll, weist im Detail ein komplexes Muster auf. Der Wolkenkratzer wird durch eine Kuppel mit Spitze, die als Blitzableiter dient, gekrönt. 

  • Architekt: Ateliers Jean Nouvel
  • Gebäudehöhe: 238 Meter
  • Etagen: 46
Foto: CSCED

4. Platz: The Bow, Calgary (Kanada)

Der Wolkenkratzer erhielt den Namen The Bow, da man von dem Gebäude die beste Sicht auf den Bow River hat. Die Jury zeigte sich insbesondere von der innovativen Verarbeitung von Stahl und Glas beeindruckt, die das Gebäude um 30 Prozent leichter machte, als andere vergleichbare Objekte dieser Größe. Apropos Größe: Mit seinen 236 Metern ist The Bow nunmehr das höchste Gebäude in Calgary und das dritthöchste in Kanada.

  • Architekten: Foster + Partners, Zeidler Partnership Architects
  • Gebäudehöhe: 236 Meter
  • Etagen: 58
Foto: C. Nigel Young/Forster + Partners

5. Platz: House on Mosfilmovskaya 1, Moskau (Russland)

Das House on Mosfilmovskaya gehört zu den zehn höchsten Gebäuden Russlands. Es besticht durch schräg im Raum stehende Sichtbetonstützen sowie durch eine Art Atrium, welches das Gebäude mit dem 132 Meter hohen Nebenturm verbindet. 

  • Architekt: Sergey Skuratov Architects
  • Gebäudehöhe: 213 Meter
  • Etagen: 53
Foto: Igor Butyrskii

6. Platz: Pearl River Tower, Guangzhou (China)

Der Pearl River Tower gilt als einer der energieeffizientesten Wolkenkratzer weltweit, was  auf seine innovativen Lösungen für Windenergie, Klima- und Solartechnik zurückzuführen ist. Mit einer Höhe von 310 Metern ist der Pearl River Tower der größte Wolkenkratzer des diesjährigen Emporis Skyscraper Award-Rankings.

  • Architekten: SOM; Guangzhou Design Institute
  • Gebäudehöhe: 310 Meter
  • Etagen: 71
Foto: SOM/Si-ye Zhang

7. Platz: Varyap Meridian, Istanbul (Türkei)

Das Varyap Meridian ist ein Komplex mit 1.500 Wohneinheiten, einem Fünf-Sterne-Hotel, Büros und Konferenzräumen im Bezirk Atasehir in Istanbul. Die Fassadengestaltung soll sinnbildlich für die Erde und den Himmel stehen: Nahe dem Boden ist die Fassade terrakottafarben, zur Spitze hin bläulich gestaltet.

  • Architekten: RMJM; Dome Architects
  • Gebäudehöhe: 100-188 Meter
  • Etagen: 24-52
Foto: Nicola Sarnavka

8. Platz: Unicredit Tower, Mailand (Italien)

Der neue Hauptsitz der Unicredit-Bank ist mit 218 Metern auch das höchste Gebäude in Italien und noch aus einer Distanz von zehn Kilometern sichtbar. Auffallend ist zudem die Fassade, die durch LED-Leuchten die Farbe ändern kann. Das Gebäude gehört zu einem Drei-Turm-Komplex, dem "Porta Nuova Garibaldi", das Teil der Umgestaltung des Stadtgebiets Garibaldi Repubblica ist.

  • Architekten: Pelli Clarke Pelli Architects; Adamson Associates Architects; Tekne S.p.A.
  • Gebäudehöhe: 218 Meter
  • Etagen: 33
Foto: Giuseppe Labanca

9. Platz: Renaissance Barcelona Fira Hotel, L'Hospitalet de Llobregat (Spanien)

Der neunte Platz wurde von der Emporis-Jury an drei Wolkenkratzer vergeben. Einer davon ist das Renaissance Barcelona Fira Hotel in Barcelona, das vor allem durch seine Fassade überzeugte, die bis auf die schwarze Nordseite in Weiß erstrahlt. Die Fenster des Hotels bestehen zudem aus palmenförmigen Ausschnitten. Der mit 300 Palmen bepflanzte Vertical Garden im Inneren des Gebäudes greift dieses Design wieder auf.

  • Architekten: Ateliers Jean Nouvel; Ribas & Ribas Asociados
  • Gebäudehöhe: 105 Meter
  • Etagen: 26
Foto: Ateliers Jean Nouvel

9. Platz: Dumankaya IKON, Istanbul (Türkei)

Ebenfalls den neunten Rang erreichte das zweite türkische Projekt unter den Top Ten: Der Wolkenkratzer Dumankaya IKON bsteht aus drei miteinander verflochtenen elliptischen Türmen, die auf der 12., 22. und 32. Etage miteinander verbunden sind. Das Turm-Trio beherbergt 1.022 Wohneinheiten und 37 Büros, im Erdgeschoß ist ein Shoppingcenter untergebracht.

  • Architekten: TAGO Architects
  • Gebäudehöhe: 149 Meter
  • Etagen: 41
Foto: Tago Architects

9. Platz: Zhengzhou Greenland Plaza, Zhengzhou (China)

Das höchste Gebäude der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou, das Zhengzhou Greenland Plaza, hat es ebenfalls noch in die Top Ten geschafft. Der Turm beherbergt zahlreiche Büros und ein 435-Zimmer-Hotel. Der speziell angefertigte Aluminium-Sichtschutz der Fassade bietet Sonnenschutz, leitet aber auch indirektes Sonnenlicht in das Gebäude. Zudem bringt ein Heliostat auf der Spitze des Turmes Sonnenlicht in das Atrium des Hotels. (biti, derStandard.at, 18.9.2013)

  • Architekten: SOM; ECADI
  • Gebäudehöhe: 280 Meter
  • Etagen: 56
Foto: SOM/Si-ye Zhang