Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat AirBnB ein Ultimatum bis Montag gestellt.

Foto: AirBnb

User, die bei AirBnB ihre Wohnungen kurzzeitig vermieten, könnten bald ins Visier der New Yorker Staatsanwaltschaft kommen. Diese fürchtet nämlich, dass der Dienst zur Umgehung von Steuern und Abgaben genutzt werden könnte und macht Jagd auf schwarze Schafe.

225.000 New Yorker sollen AirBnB mittlerweile verwenden. Es ist unklar, ob AirBnb die Daten aller übermitteln muss. Laut Quellen der New York Daily News interessiert sich Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman ausschließlich für jene 15.000 User in der Metropole, die selbst Immobilien vermieten.

CEO überrascht

2010 war ein Gesetz erlassen worden, dass verhindern soll, dass auf Plattformen wie AirBnB – die gedacht sind, um für kurze Zeit Übernachtungsmöglichkeiten bei Privaten zu finden – normale Wohnungsvermietung stattfindet und somit allfällige Steuern umgangen werden.

AirBnB-Chef Brian Chesky erklärte sich vor kurzem damit einverstanden, dass Leute, die ihr Apartment zur Verfügung stellen, künftig die normale Nächtigungstaxe abliefern müssten, wie es auch Hotels tun. Außerdem versprach er mehr Zusammenarbeit, um Betrügern und illegalen Vermietungen schneller auf die Schliche zu kommen.

Dementsprechend überrascht gibt er sich von der geforderten Datenherausgabe. Laut eines anonymen Kommentars von Behördenseite soll sich das Unternehmen aber bislang alles andere als kooperativ gebärden.

AirBnB dürfte Widerstand leisten

Bis Montag hat AirBnB nun Zeit, die geforderten Datensätze weiterzuleiten. Es sieht aber momentan nicht so aus, als würde man dem nachkommen wollen. "Selbst die Politiker, die das Gesetz [Anm.: von 2010] verfasst haben, sagen, dass es nie geschaffen wurde, um normale Menschen, die ab und an ihr Heim mit anderen teilen, zu betreffen", so eine Stellungnahme der Firma. "Wir sind besorgt, dass dies ein unverhältnismäßig großes Verlangen nach Nutzerdaten ist und wir bleiben dem Schutz der Privatsphäre unserer User verpflichtet."

Seit vier Jahren geht die Politik gegen Angebote wie AirBnB vor. Grund waren unter anderem Beschwerden über problematische Gäste, aber auch Vermieter, die die aktuellen Bewohner ihrer Immobilie hinausschmissen, um die Wohnung lukrativer tageweise auf diese Weise zum Angebot zu bringen – und somit das ohnehin dürfte Wohnungsangebot in der Stadt weiter verknappten. (red, derStandard.at, 08.10.2013)