Bis 2014 dauern die Umbauarbeiten am Salzburger Bahnhof noch an. Wie Alt und Neu harmonisch miteinander verbunden wurden, zeigt diese Ansichtssache.

Erst im vergangenen September wurde der neue Salzburger Hauptbahnhof mit dem "Staatspreis Design" für seine gelungene Verknüpfung von historischer Substanz und moderner Architektur ausgezeichnet. Wenige Wochen später kam dann mit dem Europäischen Stahlbaupreis 2013 eine weitere Auszeichnung dazu. Auch hier war die "gelungene Symbiose aus Alt und Neu" einer der Gründe, die Firmen Zeman, kadawittfeldarchitektur, Werner Consult sowie ÖBB Infrastruktur AG zu ehren.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Freilich sah die Jury des Stahlbaupreises in dem Projekt auch "ein herausragendes Zeugnis für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Stahlbau-Technologien". Wesentliche Aspekte des Werkstoffs seien hier hervorgehoben und "auf eindrucksvolle Art und Weise die Nachhaltigkeit des Stahlbaus gezeigt worden", so Georg Matzner vom Österreichischen Stahlbauverband.

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Die Architektur des neuen Bahnhofs stammt vom österreichischen Architekten Klaus Kada, der mit seinem Architekturbüro kadawittfeldarchitektur bereits 1999 den Wettbewerb gewann. Ein auffälliges Merkmal des architektonischen Konzepts ist die Verwendung von Luftkissenmembranen als Dach. Neben den geringeren Kosten im Vergleich zu einem Glasdach haben die Luftkissen auch einen weiteren Vorteil: Im Falle eines Brandes verpuffen sie und lassen den Rauch abziehen.

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Die Umbauarbeiten begannen schon 2010. Auf etwa 1,5 Kilometer Länge wurde die Infrastruktur komplett erneuert und der Kopfbahnhof auch gleichzeitig zum Durchgangsbahnhof umfunktioniert.

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In der denkmalgeschützten Kassenhalle aus dem Jahr 1909 wurden die in den 1970er-Jahren aufgehängten Werbeflächen entfernt, wodurch Wandbilder aus der Monarchie sowie Jugendstilbilder wieder zum Vorschein kamen.

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Der originalgetreu renovierte Bahnsteig 1 zeigt eindrucksvoll, wie einst zur Kaiserzeit gereist wurde. Inzwischen wird der Bahnhof jedoch von etwa 25.000 Reisenden täglich frequentiert und so wurde der Bahnhof von fünf auf neun Bahnsteige erweitert.

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Die zwei alten denkmalgeschützten Stahlhallen wurden in 2.500 Einzelteile zerteilt und in Polen renoviert. Das ursprünglich in der Mitte befindliche Gebäude wurde entfernt und die beiden Hallen zu einer großen verbunden.

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Eine Besonderheit des Bahnhofs: Mit der neuen unterirdischen Passage wird erstmals eine direkte Verbindung zwischen den Salzburger Stadtteilen Schallmoos und Elisabethvorstadt geschaffen.

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2014 soll der Bahnhof dann offiziell fertiggestellt sein. Erfreulicherweise wurden die veranschlagten Kosten von 250 Millionen Euro bisher eingehalten. (Michael Hierner, derStandard.at, 25.11.2013)

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