Brasilia - Bei Protesten Hunderter brasilianischer Ureinwohner gegen Änderungen im Landrecht hat es am Mittwoch gewaltsame Zusammenstöße mit Sicherheitskräften gegeben. Etwa 500 Demonstranten aus dem ganzen Land versammelten sich in der Hauptstadt Brasilia vor dem Dienstsitz von Präsidentin Dilma Rousseff.

Als einige von ihnen versuchten, in das Gebäude vorzudringen, in dem sich die Staatschefin aufhielt, setzten Wachleute Pfefferspray ein, um die Menge auseinanderzutreiben.

Fürchten Verlust angestammter Gebiete

Die Ureinwohner wehren sich gegen einen geplanten Verfassungszusatz, der es erlauben soll, dass regionale oder örtliche anstelle zentralstaatlicher Behörden über Landfragen im Zusammenhang mit geschützten Gebieten entscheiden können. Sie befürchten, dass ihre angestammten Gebiete aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus angetastet werden könnten.

Rund zwölf Prozent des brasilianischen Staatsgebiets sind derzeit Ureinwohnern zugeordnet. Von den etwa 200 Millionen Brasilianern sind weniger als 0,5 Prozent Ureinwohner. Sie gehören 305 Ethnien an. (APA, 5.12.2013)