Multi-Stakeholder-Dialoge, so weit das Auge reicht. Firmen holen sich neuerdings "Anspruchsgruppen" ins Haus, deren Position früher "gefährlich" war. Etwa jene der Non-Profit-Organisationen, der NGOs. Nun sitzen alle an einem Tisch und diskutieren die Strategie des Unternehmens. Das erwirkt wohl eine gewisse Beißhemmung.

Im Management heißt die Strategie "Buy-in". Also Gegner freundlich stimmen und ins Boot holen. Was bedeutet das für strategische Entscheidungen der Bosse (wofür sie ja eigentlich gut bezahlt werden)? Mehr als Scheinobjektivierung? Haben denn "Stakeholder" plötzlich Verantwortung in der Firma? Wissen "die außen" genug, um zu entscheiden? Kommt bald das böse Erwachen, eingekauft worden zu sein? Oft folgt einem Hype ja große Ernüchterung. (Karin Bauer, DER STANDARD, 7./8.12.2013)