Bei der Vergabe der Presseförderung unterstützt die Medienbehörde eine Kommission, beschickt von Kanzleramt, Zeitungsverband und Journalistengewerkschaft. Bevor ihre Funktionsperiode abläuft, hat sie nach STANDARD-Infos einstimmig Reformvorschläge für die Presseförderung beschlossen. Ein neues Modell solle vor allem Medienvielfalt sichern und Qualität fördern. Die Kommission findet die Presseförderung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern "gering dotiert", zudem sinke sie seit Jahren. Sie sieht dadurch "Vielfalt gefährdet" und empfiehlt eine - nicht präzisierte - Erhöhung.

Eckpunkte der Kommission: Presseförderung solle alleine professionellen Journalismus unterstützen. Sie sei weiter auf Kaufmedien zu beschränken. Ihre Richtlinienkompetenz befürwortet die Kommission; sie wünscht sich aber mehr Spielraum, "um gezielter Schwerpunkte setzen zu können". Bei der Förderung von Forschungsprojekten wünscht sie sich klarere Regelungen im Gesetz. Für Presseclubs und Ausbildungsinstitutionen wünschen sie sich mehr Geld bei der Aufteilung.

Ihre Reformvorschläge im Detail:

  • Die Förderung von Ausbildung sei "dringend zu überdenken". Die Regelung solle Entwicklungen wie Fachhochschulen, des Fjum in Wien ("ein neues Ausbildungsinstitut in Wien"), Förderungsmöglichkeiten für Hörfunkjournalisten und Onlinejournalismus "Rechnung tragen" heißt es in dem Papier der Kommission.
  • Neuer Schwerpunkt der Förderung möge berufsbegleitende Ausbildung sein, "nicht die Förderung eines möglichst breiten Berufszugangs". Begründung: Der Bedarf an Journalisten und Journalistinnen sei "sehr überschaubar" und werde das "auch in Zukunft bleiben". Aber: "Gefördert werden soll jedenfalls die Entwicklung eines kritischen Geistes und von beruflicher Kompetenz."
  • Bei der Förderung von redaktionsinterner Journalistenausbildung sollten Medienunternehmen auch "Teilnahme an qualifizierten Ausbildungsmaßnahmen geltend machen können", findet die Kommission.
  • Zuschüsse wünscht sich die Kommission auch für nicht angestellte Auslandskorrespondenten.
  • Qualitätsförderung solle wissenschaftlich begleitet werden, findet die Kommission, also Kriterien festlegen und überprüfen. Bei der Medienbehörde möge dies auch dotiert werden.
  • Die Kommission fragt sich, ob die Förderung von Forschungsprojekten "nicht besser und sinnvoller im Wissenschaftsbudget" oder "bei der Forschungsförderung angesiedelt ist".

(red, derStandard.at, 10.12.2013)