Luxemburg/Wien - Österreich ist gemessen am Pro-Kopf-Einkommen das zweireichste Land in der Europäischen Union. Reichstes Land ist mit Abstand Luxemburg. Im Jahr 2012 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf dort mehr als zweieinhalb mal so groß wie im Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit.

In der Liste, die auf Basis preisbereinigter Daten erstellt wurde, folgten auf Luxemburg Österreich und Irland, die 30 beziehungsweise 29 Prozent über dem Mittelwert lagen. Deutschland rangierte auf Platz 7, dort übertraf das Wohlstandsniveau den EU-Schnitt um ein Fünftel.

Deutlich weiter hinten befanden sich 2012 die Krisenländer Spanien, Portugal und Griechenland. Dort betrug das Pro-Kopf-Einkommen 4, 24 und 25 Prozent weniger als in der Gesamtheit aller Mitgliedsländer. Ganz am Ende der Rangliste lagen Rumänien und Bulgarien mit einem BIP pro Kopf, das noch kleiner war als die Hälfte des EU-Durchschnitts.

Das Pro-Kopf-Einkommen wird oft für Wohlstandsvergleiche zwischen Volkswirtschaften herangezogen. Es bietet aber nur eine sehr grobe und vereinfachende Darstellung. Auch Eurostat wies darauf hin, dass der tatsächliche Konsum der Haushalte ein besserer Maßstab ist. Doch auch bei seiner Verwendung lag Luxemburg 2012 klar auf Rang 1 unter den EU-Staaten. Die Wirtschaftskraft des kleinen Landes profitiert zudem besonders stark von Grenzgängern aus Deutschland, Frankreich und Belgien, die zum Arbeiten in das Großherzogtum pendeln.

Österreich war 2011 das drittreichste Land der EU. Damit schob sich die Alpenrepublik gegenüber 2010 um zwei Plätze vor, damals war es nur Rang fünf. Oben genannte Statistik sagt allerdings nichts über die Vermögensverteilung aus und geht auch nicht der Tatsache nach, dass das Vermögen in Österreich  besonders ungleich verteilt ist. (APA/red, 12.12.2013)