Irgendwann muss man Abschied nehmen, weswegen "Hilpold im Anzug" hiermit ein Ende findet.

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Es ist heute an der Zeit, Abschied zu nehmen. Das haben wir an dieser Stelle schon des Öfteren, ob von Badehauben oder von karierten Bermudashorts. Immer war ein bisschen Wehmut dabei, manchmal auch ein Funken Freude. Das ist auch in diesem Fall so.

2013 geht zu Ende, und damit ein Jahr, das einiges an Aufregung gebracht hat: Als an dieser Stelle die Regel zitiert wurde, dass man Erdäpfel nicht mit dem Messer schneiden dürfe, formierte sich eine Anti-Gabel-Liga, die am liebsten die Messer gezückt hätte.

Platz für ideologische Grabenkämpfe

Als dagegen über die Probleme berichtet wurde, die Männer mit Geldbörsen in ihren Popotaschen haben, gab es so viele Mitleidsbekundungen wie zuletzt bei der Trauerfeier für Mandela. Ganz aus dem Häuschen waren die werten Leser, als die Frage aufgeworfen wurde, ob männliche Achselhaare eine Zier oder ein Graus seien.

Die ideologischen Gräben scheinen bei dieser Frage ähnlich groß zu sein wie bei der Frage Gesamtschule ja oder nein. Während man über Letzteres aber beinahe täglich in der Zeitung liest, werden so wichtige Angelegenheiten wie Erdäpfelschneidetechniken, Brieftaschentrageverhalten oder Achselhaarrasureinstellungen meist stillschweigend unter den Teppich gekehrt.

An dieser Stelle haben wir dagegen versucht, diesen Dingen einen Platz zu geben. Im gerade abgelaufenen Jahr genauso wie in den dreieinhalb Jahren zuvor. Irgendwann muss man aber auch davon Abschied nehmen. Weswegen "Hilpold im Anzug" hiermit ein Ende findet. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 20.12.2013)