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Fast jeder Siebte gibt zu, selbst auch gerne die Nachbarn zu beobachten.

Foto: dpa-Zentralbild/Hans-Jürgen Wied

Wenig direkter Kontakt, aber viel heimliche Neugier - so könnte man die Ergebnisse zweier Umfragen zum Thema Nachbarschaft kombinieren.

Laut dem "Steirischen Nachbarschaftsbarometer", das in dieser Woche zum ersten Mal präsentiert wurde, verstehen sich 90 Prozent der Steirerinnen und Steirer mit ihren Nachbarn, mehr als die Hälfte hat aber nur wenig Kontakt zu ihnen. Dabei gab es ein Stadt-Land-Gefälle: Im ländlichen Raum kennen sich die Menschen besser, während es in der Stadt bei mehr als 80 Prozent der Befragten nur beim Small Talk bleibt. Die beliebtesten Streitthemen der Steirer - immerhin laut einer kürzlich veröffentlichten IMAS-Umfrage gemeinsam mit den Kärntnern die konfliktfreudigsten - sind Lärmbelästigung, Verschmutzungen und Tratsch.

Nachbarn als Voyeure

Um negative Aspekte von Nachbarschaft ging es auch bei einer Trendumfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag des Internetportals ImmobilienScout24. Diese ergab, dass sich 17 Prozent aller Österreicher von ihren Nachbarn beobachtet fühlen - teilweise so stark, dass sie ihren Wohnort verlassen.

Frauen fühlen sich stärker beobachtet als Männer. Außerdem ergab die Studie, dass Menschen mit Eigenheim empfindlicher auf nachbarliche Blicke reagieren. Besonders stark fühlen sich die Österreicher - nicht sonderlich überraschend - auf der Terrasse, dem Balkon und im Garten beobachtet. Nur zwei Prozent gaben an, auch im Schlafzimmer Blicke zu spüren. Dreizehn Prozent der Befragten schauen übrigens selbst gerne durch das Schlüsselloch. (red, derStandard.at, 6.2.2014)