Wiesbaden - Kleine Zauberer, Hexen oder Teufel sind zum Fasching im Kindergarten einer evangelischen Gemeinde in Wiesbaden unerwünscht. "In der Heiligen Schrift steht, dass die Menschen von Zauberern und Hexen die Finger lassen sollten", sagte der Pfarrer Friedrich-Wilhelm Bieneck am Freitag. "Für Gott ist es ein Gräuel." Deshalb sollten die Kleinen auf diese Kostüme verzichten.

Nachdem sich eine Mutter in einem Leserbrief über die Kostüm-Zensur beschwert hatte, berichtete das "Wiesbadener Tagblatt" am Freitag über den Streit. Dieser hatte seinen Ursprung bereits zu Halloween - was der Kindergarten nicht feiert: Dennoch erschien der vierjährige Sohn der Frau als Zauberer verkleidet. Daraufhin soll die Kindergartenleiterin dem Kleinen vorgeschlagen haben, den Hut abzunehmen und lieber "Superman" zu sein. Die Mutter zog dem Kind das Kostüm dann komplett aus.

Halloween werde nicht gefeiert, weil es kein christlicher Brauch sei, sagte Bieneck. Dagegen gebe es im Fasching traditionell Kostümpartys im Kindergarten, die aber Mottos hätten wie "Baustelle" oder "Tiere". Am Ausschluss von Zauberern habe bisher niemand Anstoß genommen - mit Ausnahme der Mutter. (APA, 21.2.2014)