Dresden - Im Rahmen einer Expertenkonferenz mit 30 internationalen Forschern wollen Dresdner Wissenschaftler im kommenden Jahr eine interdisziplinär anerkannte Empfehlung zur Definition relevanter Bereiche des Krankheitserlebens bei Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen entwickeln. Es sollen Messinstrumente bestimmt werden, mit denen sich zuverlässig die Effektivität der Therapie von chronischen Schmerzen bestimmen lässt. Damit soll in Zukunft eine ressourcenschonendere Umgangsweise mit Angeboten im Versorgungswesen eine Verbesserung der Behandlungsqualität  erzielt werden.

Die multimodale Therapie chronischer Schmerzen widmet sich einem komplexen und vielschichtigen Erkrankungsbild und findet gleichzeitig unter sehr unterschiedlichen Bedingungen und Therapieangeboten statt. Bisherige Studien verwenden häufig unterschiedliche Parameter zur Bestimmung der Effektivität, was dazu führt, dass die Ergebnisse nicht miteinander vergleichbar sind.

Keine Effektivitätsparameter

Derzeit ist die Anpassung der Therapieangebote an bestimmte Patientengruppen nur eingeschränkt möglich. Einen einheitlichen Konsens, was die Anwendung bestimmter Effektivitätsparameter betrifft, gibt es nicht. Nun soll den Besonderheiten der Schmerztherapie in multimodalem Behandlungsrahmen Rechnung getragen werden, indem das Vorgehen interdisziplinär  gestaltet wird.

Unter multimodaler Schmerztherapie wird eine gleichzeitige, aufeinander abgestimmte Behandlung eines Patienten mit chronischen Schmerzen durch verschiedene Therapieformen verstanden. In diesem System arbeiten Ärzte, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen zusammen. Ziel dieser Therapie ist in erster Linie die Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit.

Im Rahmen des Projektes soll eine international und europaweit anerkannte Forschergruppe etabliert werde, die eine weitere Entwicklung dieser Outcome-Forschung im multimodalen Therapiesetting vorantreibt. Gewonnenen Ergebnisse sollen in zukünfgite Therapieplanungen einfließen. Damit sollen Angebote für Patienten besser zugeschnitten werden und geeignete Patienten für bestimmte Programme identifiziert werden. (red, derStandard.at, 28.2.2014)