Im Jahr 2013 wurden im amtlichen österreichischen Grundbuch 81.447 Immobilien-Transaktionen eingetragen. Die Anzahl der gehandelten Immobilien ging damit gegenüber 2012 um 12,5 Prozent zurück. Der Gesamtwert aller Häuser, Wohnungen und Grundstücke, die den Besitzer wechselten, fiel ebenfalls, wenn auch nicht ganz so dramatisch, um 8,3 Prozent auf 16,03 Milliarden Euro. Das berichtet das Makler-Netzwerk Re/max. Basis der Daten ist die Kaufvertragssammlung des Immobiliendienstleisters Immounited.

Beim alljährlich am häufigsten gehandelten Typ, den Eigentumswohnungen, betrug das Minus an Transaktionen 9,3 Prozent auf 28.478 Einheiten. Der Gesamtwert der verkauften Eigentumswohnungen sank aber um nur 1,4 Prozent auf 5,27 Milliarden Euro.

An zweiter Stelle landete die Kategorie "Gebäude". Hier gab es im Vorjahr 22.951 Kaufakte (davon 9.239 Einfamilienhäuser), um 8,9 Prozent weniger als 2012. Grundstücke wurden 21.421 Einheiten gehandelt, ein Rückgang um 16,8 Prozent.

Wien: Weniger Wohnungen zu viel höheren Preisen

Der typische Preis pro Eigentumswohnung lag im Bundesschnitt bei 161.574 Euro und damit um zehn Prozent höher als 2012. In Wien wurden 2013 genau 8.436 Eigentumswohnungen verkauft, das waren um 894 oder 9,6 Prozent weniger als 2012. Der typische Preis lag in Wien bei 199.288 Euro. Die Hälfte aller Wiener Wohnungen kostete zwischen 105.000 und 273.523 Euro, ein Viertel lag darunter und ein weiteres Viertel darüber. Die gehandelten Wohnungsgrößen haben sich dabei nicht wesentlich verändert. Die Hälfte aller gekauften Wohnungen lag zwischen 52 und 95 Quadratmeter, die "typische" Wohnung bei 75 Quadratmeter.

Für Re/max-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer hat der Rückgang bei den Eigentumswohnungs-Transaktionen mehrere Ursachen: "Viele Investoren und Anleger haben dies bereits in den vergangenen Jahren gemacht oder sind bereits wieder auf anderen Pfaden unterwegs. Die Kreditbeschaffung ist für Jungfamilien weiterhin schwierig und die Zukunftserwartung vieler Eigennutzer ist zwar positiv, aber nicht euphorisch, und damit die Risikobereitschaft ebenso nicht besonders hoch." Vor allem aber fehle in einigen Städten, besonders in Wien, "schlicht und ergreifend ein ausreichendes Angebot".

Erster Bezirk: 10.538 Euro im Schnitt

Der von Käufern bezahlte Quadratmeterpreis lag 2013 im ersten Bezirk im Schnitt bei 10.538 Euro. Bei einem Viertel der Wohnungen lag der Quadratmeterpreis allerdings unter 6.820 Euro, bei einem weiteren Viertel über 14.322 Euro, bei der Hälfte dazwischen. In keinem anderen Bezirk sei Preisspreizung damit so hoch wie in der Inneren Stadt, so Reikersdorfer. Um dasselbe Geld wie für einen Quadratmeter in der City bekam man 2013 in Simmering fünf und in Favoriten sogar 5,5 Quadratmeter.

Generell ist 2013 die Schere zwischen den günstigsten und den teuersten Bezirken um weitere zehn Prozent auseinandergegangen, heißt es in der Aussendung. Nach der City wurden in Döbling mit 4.356 Euro (+11,6 Prozent) und in Währing mit 3.971 Euro die höchsten Preise bezahlt. Am unteren Ende der Wiener Preisskala lagen Favoriten (1.916 Euro), Simmering (2.081 Euro), die Brigittenau (2.399 Euro) und Liesing (2.590 Euro).

Wien ist nun teuerstes Bundesland

Durch die Preissteigerungen 2013 hat Wien Vorarlberg als teuerstes Bundesland abgelöst. Das Ländle rutschte mit einem Eigentumswohnungspreis von 187.865 Euro auf Rang drei. Davor platzierte sich noch das Bundesland Salzburg mit Preisen von 191.026 Euro.

Auch in dieser Statistik ist die Schere weit offen: Um den Preis einer Wohnung in Wien, im Bundesland Salzburg oder in Vorarlberg erhält man 2,6 beziehungsweise 2,8 Wohnungen im Burgenland.

Die meisten Käufe in Niederösterreich

Die meisten Transaktionen (über alle Kategorien betrachet) gab es 2013 wie gewohnt in Niederösterreich, die Anzahl sank allerdings um 13,9 Prozent auf 18.070. Auch in Wien setzte sich mit nur noch 12.484 Verkäufen (-11,2 Prozent) der Rückgang weiter fort. In Oberösterreich sanken die Verkäufe um 16,1 Prozent auf 11.612 Objekte.

Dem Transaktionswert nach war Wien wieder der stärkste Markt, das Volumen erreichte im Vorjahr 4,85 Milliarden Euro (-5,5 Prozent). Damit war Wien stärker als die Verfolger Niederösterreich (2,62 Milliarden, -0,5 Prozent) und Oberösterreich (1,78 Milliarden, -17,3 Prozent) zusammen. (red, derStandard.at, 5.3.2014)