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Mit seinem Projekt "Pono" will Neil Young dem verhassten MP3-Format einen neuen Qualitätsstandard entgegensetzen.

Foto: Jordan Strauss/Invision/AP

Dass Neil Young digitale Musikformate nicht sonderlich mag, ist seit langem bekannt. "Don't want my MP3" und "When you hear my song now/You only get 5 percent", hat der bekennende Vinyl-Fan im Opener seines jüngsten Studioalbums gesungen. Dass das alles ganz anders werden soll, kündigte Young in seiner Autobiografie "Waging Heavy Peace" an, in der er eine revolutionäre Technologie mit dem Namen "PureTone" versprach. Aus "PureTone" ist mittlerweile "Pono", hawaiianisch für Gerechtigkeit, geworden, die Zielvorgabe ist unverändert: Musik soll so klingen, wie sie die Musiker beim Aufnehmen im Tonstudio gehört haben.

Ein Ziel, das zumindest eine im höchsten Maß euphorisierte Riege prominenter Musikerkollegen erreicht sieht. Warm, dynamisch, so gut wie analog klinge Pono, schwärmen unter anderen Jack White, Elvis Costello, Bruce Springsteen, Arcade Fire, Beck, Emmylou Harris, Mike D., Patti Smith und My Morning Jacket in einem Video, das Young jetzt veröffentlicht hat. Für das für einen kommerziellen Start notwendige Geld greift Young nämlich nicht in die eigene Tasche, sondern setzt auf eine bis 15. April laufende Kickstarter-Kampagne, deren angepeilte Marke von 800.000 Dollar bereits jetzt deutlich überschritten ist.

Kosten sollen Player mit einer Kapazität von 128 GB, die das FLAC-Format nutzen und von Young bei der Fachkonferenz SXSW in Austin, Texas, vorgestellt wurden, 399 Dollar bzw. für Unterstützer der Kickstarter-Kampagne 300 Dollar. Für 5.000 Dollar lässt sich auch ein echter Hippie-Traum erfüllen: ein VIP-Dinner samt Listening Party mit Neil Young höchstselbst. Ein Pono-Player der "Artist Signature Series" ist im Preis enthalten. (glicka, derStandard.at, 12.3.2014)